Bei #9vor9 haben wir kürzlich über das „State of Marketing 2024: Zurück in die Zukunft“ Paper von McKinsey gesprochen. Und wie so oft, sind wir am Thema Künstliche Intelligenz beziehungsweise Generative AI (GenAI) nicht vorbeigekommen. McKinsey vermutet, dass sich Marketer noch immer schwer tun mit dem KI-Einsatz in Kreation und Kampagnen. Man ist halt selbst so kreativ …
Das ist er auf jeden Fall, der Lars. Dazu kenne ich ihn lange genug. Vor allem ist er aber auch skeptisch, im Grunde eine vernünftige Einstellung. Ich dagegen nutze KI-Werkzeuge, gerade auch für unseren Pod- und Videocast #9vor9. Am meisten fallen dabei wohl die Hintergrund- und Titelbilder, auf die ich in der Kombination verschiedener Tools erzeugen lasse. Hier kurz eine Übersicht, wo was von mir genutzt wird.
Recherchieren, zusammenfassen, inspirieren 👍
Vor einer Sendung nutze ich unterdessen statt herkömmlicher Suchwerkzeuge perplexity.ai zur Recherche. Beispielsweise habe ich mir den genannten McKinsey-Report zusammenfassen lassen, nach Vorschlägen für einen Gesprächsleitfaden oder nach den strittigsten Thesen gefragt. Die Ergebnisse, die das Tool mir liefert, sind oft sehr gut und anregend.
Aussagen und Fakten blind vertrauen 👎
.. aber es hat sich auch gezeigt, dass gerade Fakten immer wieder geprüft werden müssen.
Video und Audio transkribieren 👍
Nach der Sendung lasse ich den Podcast transkribieren, also in Text umwandeln. Nutze ich dazu beruflich noch Adobe Premiere Pro, so ist privat unterdessen Whisper Transkription von Good Snooze als Mac-App im Einsatz. Das Ergebnis ist meistens okay, aber bei weitem nicht perfekt. Auch scheitert Whisper leider regelmäßig in einigen der fortgeschrittenen Funktionen, beispielsweise dem Aufteilen des Textes in Absätze. Offensichtlich reden wir lange, so dass Whisper irgendwann abbricht. Als weitere KI-Funktionen werden eine Zusammenfassung oder eine Verbesserung der Zeichensetzung und Rechtschreibung angeboten.
Artikel für mich schreiben 👎
Super, dachte ich mir. Da habe ich schon mal unser Gequatsche als Text. Dann soll doch die KI gleich daraus einen Beitrag machen. Dann muss ich ja nicht mehr selbst schreiben. Pustekuchen. Eine wirklich gute, pointierte Zusammenfassung unserer Gespräche liefert bisher keine der bisher getesteten KIs, von perplexity.ai über ChatGPT bis zu Gemini. Es kommt textueller Einheitsbrei heraus. Mein Eindruck: Man kann so etwas (derzeit) maximal für Standardberichte und Nachrichten einsetzen und auch dort gilt: vor Veröffentlichung bitte Fakten prüfen.
WSKI: Texte journalistisch verbessern 👍
Denjenigen, die vielleicht anfangen, journalistisch zu schreiben, sei der WSKI-Editor empfohlen. Die von der Reporterfabrik auf der Basis von Wolf Schneiders „Stilbibeln“ optimierte ChatGPT-Spezialanwendung kann dabei helfen, Füll- oder Bandwurmsätze zu identifizieren und zu beseitigen oder Artikel für bestimmte Textgattungen von der Reportage bis zum Kommentar zu optimieren. Es ist aber eine Lösung, die einen schon bestehenden Text verbessert, keine, um einen neuen Text zu schreiben.
Von der Recherche über die Inspiration bis hin zur Illustration durch Bilder und Videos. Denjenigen, die diesem Blog und auch #9vor9 regelmäßig folgen, sind sicherlich die Titel- und Hintergrundbilder aufgefallen. Diese werden seit geraumer Zeit durch GenAI-Werkzeuge erstellt. Zu Beginn habe ich noch Dall-E manuell mit meinen Prompts gefüttert und aus drei verschiedenen Prompts ein Titelbild für Blogartikel generiert.
Passende Illustrationen und Bilder erstellen lassen 👍
Unterdessen ist es ein etwas komplexerer Prozess. Ich lasse mir von perplexity.ai zwischen 4 und 5 Vorschlägen für Illustrationen – entweder Hintergrund- oder Titelbilder – machen. Dazu bekommt perplexity diverse Quellen, um die Ideen zu entwickeln. Bei der Folge zum State of Marketing 2024 waren das der Link zur kompletten McKinsey-Befragung und ihrer Zusammenfassung.
Die Vorschläge überprüfe, überarbeite, und ergänze ich. Ich lasse den Prompt ins Englische übersetzen und dabei entstehen Grafiken wie die unten abgebildeten Bilder. Bewusst habe ich den zugehörigen Prompt hinzugefügt. Die Bilder, die ich dann von ideogram.ai erstellen lasse, finde ich meist gelungen. Ideogram.ai erweitert die Prompt-Beschreibung mit sogenannten Magic Prompts und macht immer vier Vorschläge für die Ausgestaltung. Nach einigen Zyklen kommt fast immer etwas heraus, was den Artikel schmückt. Viele Bildgeneratoren haben Probleme damit, Text korrekt einzubinden. Auch ideogram.ai hat damit noch Probleme, denn aus der Coffee Bar wird zum Beispiel die Coffeee Bar, aber es wird zusehend besser.
Manchmal lasse ich Bilder noch durch Luma.ai als Video animieren, was mal besser, mal schlechter funktioniert. Luma scheint oft die Anweisungen, was animiert werden soll, nicht so gut zu verstehen, aber was nicht ist, kann noch werden.
Es sind Hilfswerkzeuge, nicht mehr, nicht weniger
Zusammenfassend: Es ist (noch) ein großes Missverständnis, dass KI das perfekte Ergebnis, den perfekten Artikel, den perfekten Videofilm oder das perfekte Skript generieren kann. Im Moment sind es nützliche Werkzeuge, die die eigene Arbeit unterstützen können, nicht mehr und nicht weniger. Das können sie teilweise aber sehr gut, beschleunigen und erleichtern oft die Arbeit. Ich kann nur jeder und jedem raten, sich mit den GenAI-Tools auseinanderzusetzen, ob als Marketer, Texter, Journalist oder in anderen Berufen.
GenAI wird sich durchsetzen, so wie es die Schreibmaschine, der Word Processor und viele andere Werkzeuge getan haben. Da sollten Frau und Mann sich besser mit auskennen. Natürlich gilt in Unternehmen, nur die Tools zu nutzen, die dort erlaubt sind.
Noch eine Anmerkung: Die meisten Tools gibt es in einer kostenlosen Version mit eingeschränkten Funktionen. Wer abonniert, bekommt mehr und vor allem schnellere Ergebnisse. Beispielsweise „funzt“ ideogram.ai wesentlich schneller. Privat genügt aber oft die kostenlose Version.
Hier nun, wie bereits besprochen, einige Beispiele für die Illustrationen, die idogram.ai aufgrund der Vorschläge erstellt hat, die ich mithilfe von perplexity.ai erstellt und erweitert habe. Dies war meine Anfrage an perplexity:
Erstelle 4 Vorschläge für ein humorvolles Titelbild zum McKinsey Marketing Report 2024 und nutze dabei Motive aus Zurück in die Zukunft: Erstelle detaillierte Prompts für einen Bildgenerator
Back to the Future: Im Kultfilm von 1985 beamt sich der junge Marty McFly 30 Jahre zurück – und drückt den Werten und Trends von damals den Stempel der Moderne auf. Ähnlich verhält es sich mit den großen Marketingthemen und -trends 2024: Klassische Kerndisziplinen kehren zurück, aber in neuem Kontext und mit neuen Chancen. https://www.mckinsey.de/publikationen/2024-06-10-state-of-marketing.
Und hier einige Ergebnisse:


A close-up image of the DeLorean’s flux capacitor. However, it has been reimagined as the ‚Marketing Flux Capacitor‘. There is a Y-shaped light pattern, but it has been replaced with three circular gauges labeled ‚Kreativität‘, ‚Data‘, and ‚AI‘. Cartoon hands are adjusting dials and knobs around the device. In the background, there are faint outlines of classic marketing icons (like old radios and billboards) blending into modern digital devices. The color scheme is glowing blue and gold.


A humorous illustration of Doc Brown’s cluttered laboratory filled with both retro and futuristic marketing tools. Doc Brown is a cartoon character with a white lab coat and a wild gray hair. He is excitedly pointing to a blackboard with the equation ‚E = mc² (Engagement = Marketing × Creativity²)‘. Scattered around the laboratory are vintage typewriters next to AI-powered computers, old TV sets displaying modern analytics dashboards, and a confused-looking robot holding a quill pen and a smartphone. The background is a vibrant blue with gold accents.

A cartoon illustration of Marty McFly dressed as a modern marketer. He is wearing a smart casual outfit and has a hoverboard under one arm and a retro megaphone in the other hand. Behind him, there is a split background: on one side, a 1950s advertising billboard, and on the other, a holographic social media feed. Above the character, the words ‚Kreativität‘, ‚Authentitizität‘ and ‚Markenbildung‘ float in a retro-futuristic font. The color palette is inspired by the McKinsey report and consists of blues and golds.
Für den Videocast habe ich auch einen Hintergrund generieren lassen, der dann nicht ganz so wild sein sollte. Auch das geht gut, finde ich:



A digital abstract representation, predominantly in shades of blue and white. It features interconnected dots and lines forming intricate patterns, resembling a network or a digital landscape. The central focus is a series of waveforms, possibly representing data or sound. On the right side, there’s a bold textual element that reads ‚Zurück in die Zukunft‘ in white, accompanied by the subtitle ‚STATE OF MARKETING 2024 bei #9vor9‘ in smaller font. The overall theme suggests a futuristic or technological context, possibly related to marketing trends in the year 2024.

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