Retro-futuristic illustration showing a row of German style townhouses with solar roofs in orange and yellow tones on the right side of the picture, On the left side we see a shared garage with charging stations. Both are are connected by blue electric lines, 'LADELUST' text in bold modern font overlaid in dark blue

E-Auto & PV-Anlage im Reihenhaus: Erfahrungsbericht live aus Gran Canaria | #Ladelust #9von9

9vor9 breit

In der aktuellen Folge von berichtet Christian Buggisch direkt von Gran Canaria von seinen Erfahrungen mit Elektromobilität und Photovoltaik. Besonders interessant: Der Impuls zum Umstieg auf ein E-Auto kam nicht vom „Techie“ in der Familie, sondern von seiner Frau. Nach intensiver Recherche und mehreren Probefahrten fiel die Wahl auf einen VW ID.4, der sich „mehr wie ein Auto anfühlt“ als beispielsweise ein Tesla. Das und mehr in unserem Video- und Podcast mit Christian, Lars und mir.

Die erste große Testfahrt über 1.100 Kilometer verlief problemlos und kostete mit 102,04 Euro etwa 20 % weniger als mit einem vergleichbaren Verbrenner. Der Verbrauch lag bei sparsamen 18,45 kWh pro 100 Kilometer im Eco-Modus. Die detaillierten Erfahrungen kann man hier in Christians Blog nachlesen. Während Nutzer gerade auch in den sozialen Medien durchaus emotional von negativen Erfahrungen berichten, vertreten Christian und auch Lars eine andere Meinung: Mit etwas Planung und der richtigen Einstellung zum entschleunigten Reisen stellt die Reichweite kein echtes Hindernis dar.

Planung und mehr Gelassenheit beim „Betrieb“ des E-Autos

Das Laden selbst gestaltet sich flexibler als oft angenommen. Für Christian ist es ein Mythos, dass eine heimische Lademöglichkeit zwingend erforderlich sei. Seine Familie nutzt derzeit ausschließlich öffentliche Ladepunkte, hauptsächlich ENBW-Schnelllader, die sich oft in der Nähe von Einkaufszentren oder Cafés befinden. Ein wöchentlicher Ladevorgang von etwa 30 Minuten reicht dabei völlig aus. Der Schlüssel zum Erfolg liegt in der Wahl eines Default-Anbieters mit guter lokaler Präsenz und günstigen Tarifen – in seinem Fall ENBW mit 49 Cent pro kWh an Schnellladern. Die Ladezeiten lassen sich, so Christian, problemlos mit anderen Aktivitäten verbinden, wodurch sie nicht als zusätzliche Belastung empfunden werden.

Frommer Wunsch: Weniger schreien, mehr sachlich diskutieren und respektieren

Ein bisschen mehr Gelassenheit in der Diskussion würde gerade bei den zwei Mythen-Themen „Reichweitenangst“ und „Ladeinfrastruktur“ gut tun. Die Diskussion um Elektromobilität polarisiert – besonders oder nur in Deutschland? „Die Leute gehen ab wie Zäpfchen“, so beschreibe ich die oft hitzigen Debatten in sozialen Medien. Dabei prallen meist zwei Lager aufeinander: die „Verbrenner-Lobby“ und die „E-Auto-Fetischisten“.

Die Realität liegt, wie so oft, dazwischen; dabei könnten Entscheidungen meist rational getroffen werden. Statt Argumente zu durchaus kontroversen Themen auszutauschen, hart zu diskutieren und auch andere Meinungen zu respektieren, scheint in diesen Zeiten Polarisieren, Schreien und oft auch das Verdrehen der Wahrheit en vogue zu sein. Sehr schade und sicherlich ein Verlust für unsere Diskussionskultur und Demokratie.

Und ja, es gibt durchaus auch objektive Nachteile bei E-Autos, wie den Zeitfaktor bei sehr häufigen Langstreckenfahrten, das viel zu komplizierte Ladeanbietersystem mit unterschiedlichen Karten und Tarifen oder die noch zu hohen Anschaffungspreise. Doch Christian Buggisch betont auch im Podcast, dass viele Vorbehalte auf Unwissenheit basieren und sich nach dem ersten Kontakt mit der Technologie schnell auflösen – eine Erfahrung, die auch seine eigene Familie gemacht hat. Schön wäre es, nicht nur beim Thema E-Auto und Energiewende zu einer sachlicheren Auseinandersetzung zu kommen.

Erfahrungen mit der PV-Anlage

Wir haben auch über weitere Themen rund um Ladelust gesprochen. Christian ist schon seit zwei Jahren Betreiber einer PV-Anlage, die in Größe und Ausstattung unserer gerade installierten Anlage entspricht. Er zieht eine durchweg positive Bilanz seiner PV-Anlage. Die Installation auf dem Reihenhaus, die er gemeinsam mit seinen direkten Nachbarn umsetzte, umfasst 24 Solarmodule mit einer Gesamtleistung von 9,84 kWp und einen Speicher von 9,83 kWh im Keller.

Die Investition zahlt sich bereits aus: Von Februar bis Oktober produziert die Anlage den kompletten Eigenbedarf an Strom. Nur in den Wintermonaten muss zugekauft werden. „Man ist wirklich noch ein Spielkind, man freut sich, dass das Ding auf dem Dach ist, man freut sich, dass man eine App hat, wo irgendetwas passiert“, beschreibt Christian seine Begeisterung für die eigene Energieerzeugung. Die Motivation sei dabei eine Mischung aus Spaß, Leidenschaft und wirtschaftlichen Aspekten. Ich fühle mich ertappt.

Projekt „Elektrifizierung des Garagenhofs“

Damit kommen wir zu einer speziellen Herausforderung, die auch andere Besitzer eines Reihenhauses kennen dürften: Haus und PV-Anlage sowie Garagenhof liegen ein gutes Stück auseinander. Der selbst produzierte Strom kann derzeit nicht zum 50 Meter entfernten E-Auto geleitet werden. Deshalb hat man zusammen das Projekt „Elektrifizierung des Garagenhofs“ mit 22 Anteilseignern gestartet, ein komplexes, aber lösbares Unterfangen: „Die gute Nachricht ist, es ist möglich, und die schlechte Nachricht ist, es ist schon ein Weg.“

Die Elektrifizierung eines Garagenhofs mit 22 Eigentümern stellt sich als komplexes Projekt dar, bei dem es weniger um die Überzeugung für E-Mobilität geht, sondern vielmehr um die Koordination verschiedener technischer und organisatorischer Varianten. Die technische Umsetzung erfordert einen Experten für die Konzeptentwicklung sowie die Abstimmung mit den Stadtwerken für den Hauptanschluss und ein Lastmanagement.

Bei der Abrechnung stehen zwei Optionen zur Wahl: Entweder Einzelverträge der Garagenbesitzer mit den Stadtwerken, was höhere Grundgebühren bedeutet, oder eine zentrale Verwaltungsgemeinschaft für den Strombezug mit interner Verteilung. Wir werden das Projekt verfolgen und zu gegebener Zeit Christian erneut zu einladen. Darauf freuen wir uns schon jetzt.

Unser Dank geht an Christian Buggisch, der sich aus seinem Urlaub zugeschaltet und wertvolle Einblicke in die Praxis der E-Mobilität im Reihenhaus gegeben hat. Seine Erfahrungen zeigen: Der Umstieg auf E-Mobilität ist auch in komplexeren Wohnsituationen machbar – es braucht nur etwas Geduld und gute Planung. Das zeigt sich auch zum Ende des Videocasts: Die Plakette der Stadt Darmstadt, die unsere PV-Anlage gefördert hat, hat meinen Greenscreen zerschossen …


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2 Antworten zu „E-Auto & PV-Anlage im Reihenhaus: Erfahrungsbericht live aus Gran Canaria | #Ladelust #9von9”.

  1. […] sind, unseren Garagenhof zu elektrifizieren, und was das für Herausforderungen mit sich bringt. Hier anschauen oder überall anhören, wo es Podcasts […]

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  2. Patrick Voos

    Hallo,

    Auf der Plakette ist noch die blaue Schutzfolie – ohne viel schöner 🙂

    VG

    Patrick Voos

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