
Es ist wieder Zeit für eine Wochenschau, eine Sammlung von Themen, die mich die vergangenen Tage bewegt haben. Geärgert habe ich mich über ein KI-Werkzeug, dass ich nun schon lange Zeit nutze: Perplexity. Dort habe ich eine Vielzahl von Prompts in sogenannten Spaces hinterlegt, mit denen ich immer wiederkehrende Aufgaben bei denen ich eine KI als Assistenten nutze, hinterlegt habe.
KI kann im Alltag durchaus helfen …
Und ja – ich schaue in Richtung meiner Frau -, es gibt bestimmte Aufgaben, bei denen eine KI durchaus helfen und Zeit sparen kann. Dazu zählen Ideation, also einfach mal neue Ideen und Ansätze für ein Thema geliefert bekommen. Dazu zähle ich die Vorschläge, die mir die KI für meine Titelbilder liefert. Wie kann ich einen Beitrag kreativ illustrieren lassen? Es gibt eine Reihe weiterer Fälle, wo mir einfach Ideen geliefert werden, die ich dann weiter ausarbeiten kann.
Auch bei komplexeren Projekte kann eine KI helfen. So füttern Lars und ich beispielsweise NotebookLM mit Quellen und Daten, um so die Grundlage für Themen unserer Podcastgespräche zu haben. Das reicht dann bis dahin, dass wir einen Gesprächsverlauf vorgeschlagen bekommen. Sehr nützlich als Anregung, auch wenn wir dann doch wieder unseren individuellen Weg gehen.
Oder aber ich automatisiere standardisierbare Aufgaben. Dazu gehört für mich, dass die KI Vorschläge für Social Media-Posts zu einem Artikel macht. Das funktioniert in der Regel gut. Ich schaue mir die Vorschläge an, modifiziere sie und habe so einen hoffentlich guten und ansprechenden Social Media-Post.
… darf aber nicht unverschämt halluzinieren und Fakten erfinden
Bei der Analyse der Quelldatei erzeugt (nicht nur) Perplexity oft Unsinn. Der Klassiker: Es wird fast immer der falsche Autor für einen Beitrag genannt, auch wenn die Verfasserin oder der Verfasser immer klar nachzulesen ist. Für mich unverständlich, dass eine KI an einer solchen einfachen Aufgabe scheitert. Das weiß ich und kontrolliere immer die Vorschläge nach.
Schlimmer war es aber dieser Tage. Perplexity hat einfach Fakten hinzugedichtet. Ich wollte einen Beitrag der Frankfurter Rundschau zu „Bürokratieabbau: Darmstädter Stadtkämmerer startet Umfrage“ posten. Perplexity fabuliert etwas von 7-seitiger Online-Befragung mit 20 Pflichtfeldern. Nichts davon steht im Text. Auf Nachfrage antwortet Perplexity wie folgt:

Mir fehlen die Worte. Falsche Informationen werden als humorvolle Zuspitzung verkauft. Geht gar nicht. Also – und das ist Gesetz – immer die Aussagen und Fakten einer KI prüfen. Sonst kann es schnell in die Hose gehen.
TikTok-Trap: Jede Generation informiert sich anders
Ich bin ein Fan der Altpapier-Kolumen des MDR. Dort werden täglich von Journalistinnen und Journalisten relevante Themen aus der Medienszene aufgearbeitet. Das Altpapier ist für mich unterdessen Pflichtlektüre. Ralf Heimann hat am 27. November einen Text geschrieben, in dem er das große, weite Feld Lokaljournalismus, Finanzierungsmodelle der Verlage, Versagen des Staates bei der Regulierung der Plattformen und die Frage, wie junge Leute Informationen konsumieren aufgearbeitet. Daraus folgendes Zitat
Junge Menschen lesen weniger, denn warum sollten sie auch? Für viele Zwecke braucht es das gar nicht mehr. Sogar wenn man schreiben möchte, kann man Nachrichten diktieren. Aber wenn man etwas sagen will, schickt man eine Audio oder ein Video. Wenn man was wissen will oder sich berieseln lassen will, fragt man eine KI oder hört einen Podcast. Oder man gibt sich einfach Videos bei Tiktok hin und kommt da nicht mehr raus. Die Tiktok-Trap. Das ist der neue Modus.
Quelle: Kolumne: Das Altpapier am 27. November 2025 – Am heißen Brei vorbei | MDR.DE
Wir Älteren müssen uns genau das hinter die Ohren schreiben und wir als Bloggerinnen und Blogger, Journalistinnen und Journalisten, müssen darauf reagieren, auch wenn es schwer fällt und oft nur begrenzt Erfolg hat. Ich möchte nochmals daran erinnern, dass sich die Mediennutzung in den letzten Jahrzehnten sehr oft geändert hat: von der Zeitung zum Radio, vom Radio zu Fernsehen, Social Media, Streaming, Kurzvideos, KI-generierte Inhalte und Fake News. Es geht immer weiter.
Und ich empfehle den gesamten Beitrag von Ralf zu lesen!
Software AG & Klinikum – Strukturwandel in Ewwerscht
Und noch etwas Lokalkolorit. Einige von Euch wissen, dass wir in einem Vorort von Darmstadt, in Ewwerscht, sprich Darmstadt-Eberstadt wohnen – und das sehr gerne. Aber auch hier ändern sich die Strukturen und es stehen konkret zwei große Restrukturierungsprojekte an. Keine 10 Minuten Fußweg von uns liegt die Zentrale der Software AG. Man muss ja unterdessen sagen, lag die Zentrale der Software AG, denn viel ist von dem einstmals zweitgrößten deutschen Software-Haus nicht übrig geblieben. Es ist ein markantes, oft umstrittenes Wahrzeichen, das heute das physische Erbe des zerschlagenen Konzerns darstellt. Der Investor Siver Lake hat die Firma „schön“ zerlegt.
Das ehemalige Software AG Hauptquartier in Darmstadt-Eberstadt ist bekannt für seine anthroposophisch inspirierte Hexagon-Architektur. Der Bau, der in den 1980ern entstand, verzichtet auf rechte Winkel und nutzt roten Sandstein und dunkles Holz. Nun stellt sich natürlich die Frage, was mit dem Gebäude geschieht. Der lokale Darmstädter Unternehmer Kirk soll – wenn es nach den Grünen geht – ein Campus-Quartier für Forschung, Startups und Nachhaltigkeit schaffen. Ich bin gespannt.
Eine besondere Beziehung habe ich zum Eberstädter Klinikareal. Dort wurde meine Krebserkrankung diagnostiziert. Die ehemals in Ewwerscht ansäßigen Institute sind unterdessen in den Neubau des Darmstädter Klinikums in die Stadt umgezogen, die Gebäude stehen leer, ein Konzept muss her, wie es dort weiter geht.
Die ehemaligen Provinzialpflegeanstalt umfasst neben den typischen architektonischen Sünden der siebziger Jahre auch einige schöne historische Gebäude, die im Jahr 1903 im Stil des Traditionalismus errichtet wurden. Sie stehen unter Denkmalschutz. Auch hier muss es irgendwann weiter gehen, muss entschieden werden, wie das Areal genutzt werden soll. Beide Projekte werden wichtigen Einfluss auf unseren Stadtteil haben. Generell tut sich weiter vieles in Darmstadt, siehe auch die Veränderungen im Luisen-Center.


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