Neue (weisse) Rebsorten entdeckt: Auxerrois und Torrontes

Die vergangenen Wochen war ich ziemlich busy, unterwegs in den USA, so dass ich nicht dazu gekommen, viel in meinen privaten Block zu schreiben. Dabei gab es „weintechnisch“ durchaus auch das ein oder andere bemerkenswerte Geschmackserlebnis. Zwei für mich neue weisse Rebsorten habe ich kennengelernt, die mir gut gemundet haben.

Bei der Weinmanufaktur Montana in Bensheim-Auerbach hat meine Frau einen Auxerrois getrunken, der ihr gut geschmeckt hat. Die Rebsorte stammt aus dem Auxerre und ist in Deutschland eher selten. Aufgrund dieser angenehmen Erfahrung bin ich dann beim „Kunststück“ Cuvée von Weißem Burgunder und Auxerrois 2010 von Hauck hängen geblieben und auch diese Kombination hat mich überzeugt, sehr fruchtig, exotisch-fruchtig, wenig Säure. Werden wir bestimmt wieder mal bestellen. Die Flasche hat bei Vicampo € 7.90 gekostet. Und bei Montana hole ich die Tage auch mal 1-2 Flaschen ab. Für den Auxerrois nimmt die Weinmanufaktur € 9,50.

Auf eine andere, mir bislang unbekannte Rebsorte bin ich über das TV-Weinmagazin FINE gestossen. Auf den Spuren der traditionsreichen Rebsorte Malbec wurde über das argentinische Weingut ‚Terrazas de los Andes‘ berichtet.

In der Sendung wurde aber auch die weisse Rebsorte Torrontes vorgestellt. Der Bericht machte mich neugierig und siehe da, einer meiner Lieferanten, Belivini, hat die Weine im Angebot. Dort bestellte ich dann auch den Malbec, einen Cabernet Sauvignon, den Torrontes und den Chardonnay des Weinguts, alle zu einem Preis von € 15,90, also nicht ganz billig für Weissweine und es gibt durchaus auch günstigere südamerikanische Rote. (Übrigens habe ich mich in meiner Einschätzung von Belivini als guter Fundgrube bestätigt gefühlt.)

Fangen wir mal mit dem Wein an, der mich nicht überzeugt hat, dem Malbec. Mir scheint, ich kann mit dieser Rebsorte nicht so viel anfangen. Sie ist mir zu pelzig-nachgeschmackig und auch beim Reserva von ‚Terrazas de los Andes‘ bestätigte sich das. Dagegen voll überzeugen konnte mich der Cabernet Sauvignon, elegant und voll im Geschmack, nicht zu schwer, sehr angenehmer nicht nur Essensbegleiter. Beeindruckt hat mich der Chardonnay, ein typischer, gehaltvoller, schwerer Weisser, im Fass ausgebaut, so wie man Chardonnays aus Südamerika und anderen südlichen Regionen kennt. Mir hat er geschmeckt, sicher kein leichter, fruchtiger Wein, eher eine weisse Wuchtbrumme, aber ab und an mag ich, besonders wenn der Geschmack und  nicht „nachtragend“ ist.

Noch interessanter fand ich aber den Torrontes. Diese Rebsorte kannte ich nicht. Ein mineralischer, voller Geschmack, deutliche kräftige Aromen, gefühlt aber nicht ganz so „wuchtbrummig“ wie der Chardonnay, was auch daran liegen mag, dass der Torrontes im Gegensatz zum Chardonnay nicht im Fass ausgebaut wird. Habe ein bisschen recherchiert und bin unter anderem auf die englischsprachige Webseite Torrontes, The White Wine of Argentina gestossen. Wikpedia ist sich nicht so ganz einig. Der englische Wikipedia-Text referenziert auf Argentinien, die deutsche Seite auf Galizien.

Die englische Beschreibung gefällt mir sehr gut:

Torrontés is a white Argentine wine grape variety, producing fresh, aromatic wines with moderate acidity, smooth texture and mouthfeel as well as distinctive peach and apricot aromas on the nose.

via Torrontés – Wikipedia, the free encyclopedia.

Es hat sich also gelohnt, FINE zu schauen und ich werde sicher mal wieder von ‚Terrazas de los Andes‘ bestellen. Schön, dass man doch immer wieder neue Rebsorten und Weine entdecken kann. Da ist eher das Problem, dass der Weinkeller für Nachkauf und Lagern nicht groß genug ist, vom Nachkommen beim Trinken gar nicht zu reden. Aber ich jammere mal weiter auf mittelhohem Niveau.


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