Digitalisierung beim Triell kein Thema? Und der Armin als Konkurrenz für Livestreaming-König Gunni

Natürlich geht der Wahlkampf auch an nicht spurlos vorbei und Lars Basche hatte das Thema Triell, die Diskussion der Kanzlerkandidatin und der beiden Kanzlerkandidaten im Fokus. Nicht nur er hat vermisst, dass das Thema Digitalisierung explizit angesprochen wurde. Wäre ich polemisch, könnte ich schreiben, welche RTL-Zuschauerin und welchen -Zuschauer es denn interessiert. Aber das ist ungerecht böse, denn viele haben offensichtlich der Diskussion gefolgt. Und natürlich ist Digitalisierung in vielen Themen immanent enthalten: Gesundheitswesen und Covid-19, Bildung und Schulen, öffentliche Verwaltung und so weiter. Doch ich bleibe bei Lars und denjenigen, die angeprangert haben, dass der Begriff nicht wirklich gefallen und das doch brandheiße Thema nicht diskutiert wurde.

Lobenswert findet der Lars übrigens, den sachlichen Umgang der Kandidatin und der Kandidaten miteinander. Keine Schlammschlacht gegeneinander, wie man sie in vergangenen Wahlkämpfen durchaus verfolgen konnte. Bisher. Und das ist auch eine gute Überleitung zu meiner Müdigkeit.

Auf Twitter folge ich einer Liste von Personen, deren Tweets ich interessant und bemerkenswert finde. Diese Liste ist nur für mich sichtbar. Dadurch blende ich den generellen Strom vom Tweets aus und hatte das Gefühl, dass für mich relevante Themen und Kommentare bei mir landen. Dieses Vorgehen ist ein Teil meiner Informationsstrategie. Doch in den vergangenen Wochen bin ich ermüdet und gelangweilt.

Es kommen sehr oft die gleichen Themen und jetzt hat der Wahlkampf massiv Einzug gehalten. Ständig sehe ich Umfragen, die kommentiert werden. Und nach der Dreierdiskussion kam die Welle und jede, jeder hat „seine „Kandidatin, seinen Kandidaten als Sieger erklärt. Sogar Markus Söder hat Laschte als Gewinner ausgerufen. Welch eine Überraschung. Und das ermüdet. Gefühlt werden immer wieder die gleichen Säue durchs Dorf getrieben. Ich finde derzeit eher selten Tweets, die ich informativ oder kommentierungswürdig finde und dann re-tweete. Mir scheint, ich brauche mal eine Pause vielleicht bis nach der Bundestagswahl. Oder ich muss überarbeiten …

Hier die in versprochenen Links zu den erwähnten und kommentierten Artikeln. Gabor Steingart hat in seinem Newsletter vom 27. August die Aktivitäten und Präsenz der Politiker in den sozialen Medien in einigen Grafiken visualisieren lassen. Annalena Baerbock und Christian Lindner sind Insta-Königin und -König, AfD-Weigel aktiviert ihre rechte Followerblase, Laschet und Scholz sind dagegen sind eher unscheinbar unterwegs. Lars hat dann noch t3n mit einem erstaunlichen Ergebnis zitiert: Laschet ist der Video- und Livestreaming-König mit 8 Stunden Livestreaming auf Facebook. Armer Gunnar. Sollte das mit dem Bundeskanzler nichts werden, könnte ihm Karnevalsprinz Armin plötzlich mehr als nur starke Konkurrenz machen.

Erwähnenswert auch das Social Media Watchblog Briefing #741 (hinter Paywall). Hier werden einige nützliche Studien zur Debattenkultur, zu Desinformation und Hass in sozialen Medien in Deutschland vorgestellt. Die Meinung, ob soziale Kanäle die politisc he Debatte bereichern ist demnach gespalten, 48 Prozent zweifeln daran, 43 Prozent stimmen dem zu. Besonders auch die Empfehlungen, um junge Menschen gegen digitale Desinformation und Hassrede zu stärken, ist lesenswert.

Dann mal bis kommende Woche!

Comments

Eine Antwort zu „Digitalisierung beim Triell kein Thema? Und der Armin als Konkurrenz für Livestreaming-König Gunni”.

  1. Laschet wird mich nicht einholen.

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