Podcasts und Newsletter alleine sind (heute) nicht social. Dazu braucht es in ein Ökosystem – #9vor9

Bei sind wir mal wieder zurück zu den Wurzeln, eigentlich zum Thema Social Media. Aber sind Podcasts (und Newsletter) wirklich Social Media? Da fehlt doch ein ganz wesentlicher „sozialer Faktor“, sozial im Sinne von Social Media: die unmittelbare Möglichkeit zu interagieren. Das letzte Experiment von Social Audio – Clubhouse und auch seine erfolglosen Kopien – scheint gescheitert. Stattdessen hören „die Leute“ Podcasts (oder abonnieren Newsletter).

Und ich bin auch jemand, der regelmäßig Podcasts hört. Wenn ich mal nicht meine Gedanken schweifen lassen will, habe ich die Airpods im Ohr und höre von Fohlenfutter über Wein-Podcasts bis zu FAZ Digitec oder Handelsblatt Disrupt die unterschiedlichsten Themen. Das geschieht natürlich asynchron, nie live, also zur Ausstrahlungs- oder Aufnahmezeit der Podcasts.

Habe ich die Podcasts jemals kommentiert? Ich glaube nein, ist viel zu schwierig. Die Podcast-Player – ich bin bei Apple – sind einfach nicht darauf ausgelegt. Wenn, dann habe ich Podcasts im Blog oder auf Twitter weiter empfohlen oder eben kritisiert. Ist danach viel passiert? Selten. Das ist nicht sehr „social“.

Podcasts scheinen zu bleiben, werden erfolgreicher. „Social“ sind sie aber nur in einem größeren Ökosystem. Wenn Sascha Pallenberg Blog, Newsletter und Podcasts kombiniert, um so auf Reichweite zu kommen, arbeitet er in einem „Social Ecosystem“ mit anderen Kanälen, die die Interaktion sicherstellen.

Bei ihm scheint es auch ohne Twitter zu funktionieren. Ich habe damals gemerkt, dass ich weniger Reichweite erzielte, als ich Facebook verließ, aber Sascha spielt natürlich in einer Klasse.

Ähnlich virtuos ist Klaus Eck, der die Klaviatur sozialer Kanäle virtuos kombiniert, oder der Social Media Watchblog, die die Interaktion bis hin zu aktiver Interaktion über Slack treiben. Die Jungs haben wirklich mit ihrem Newsletter eine Community etabliert. Und natürlich dürfen wir Daniel Fiene nicht vergessen, dessen Tweet und Blogbeitrag den Kick für diese Folge gaben.

„Durch gekommen“ – nicht im Sinne von wir sind uns einig – sind wir heute nicht. Das Thema Newsletter (und Interaktion) ist hinten runter gefallen (bis auf die Erwähnung des Social Media Watchblogs). Sind die noch zeitgemäß und sind die „Social Media“, interaktiv? Was ist mit der Newsletterfunktion auf LinkedIn und so? Da müssen wir noch nachlegen, lieber Lars.

Auch die Ideen von Leonard Dobusch, der fordert das der öffentlich-rechtliche Rundfunk in die sozialen Medien, am liebsten ins Fediverse gehen sollten, um interakiv, eben „social“ zu werden, konnte ich nur am Rande erwähnen. Er fordert ein Umdenken in der Rolle der Öffentlich-Rechtlichen dahin gehend, dass sie eine aktive Rolle in der neuen sozialen, digitalen Öffentlichkeit, auf entsprechenden Plattformen spielen sollen, ja müssen.

Mit der linearen Ausstrahlung von Video- und Audioinhalten werden sie gerade bei den Jüngeren weiter an Bedeutung verlieren, so Dobusch. Ihre Mediatheken könnten zum Beispiel im Fediverse „social“ werden – und da sind wir wieder bei unserem Thema. Hörempfehlung dazu: Der Neunetz-Podcast von Marcel Weiß mit Leonhard Dobusch sei ausdrücklich empfohlen, zumindest die ersten 20 Minuten. Danach geht es auch in die Tiefe (was ja auch gut ist).

Wir haben also noch Platz und Raum, auch bei unserem „Kurzformat“ in längeren Sondersendungen mit den hier genannten Protagonisten in die Tiefe zu gehen. Die Themen sind es auf jeden Fall wert, finde ich.

Image by Tumisu, please consider ☕ Thank you! 🤗 from Pixabay

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