Lars: Hallo Stefan, heute sprechen wir über ChatGPT, eine KI-Software zur Generierung von Texten. Ich weiß, dass du schon einiges über ChatGPT weißt, aber vielleicht kannst du uns zunächst einmal erklären, was genau ChatGPT ist und wie es funktioniert?
Stefan: Ja, gerne. ChatGPT ist ein neuronales Netzwerk-Modell, das für die Generierung von Texten entwickelt wurde. Es wurde von OpenAI trainiert und ist in der Lage, menschenähnliche Texte zu generieren, indem es vorherige Texte als Referenz verwendet. Wenn man ChatGPT also einen Ausgangstext gibt, kann es darauf aufbauen und weitere Sätze oder Absätze generieren, die an den Ausgangstext angelehnt sind.
Lars: Das klingt wirklich beeindruckend. Welche Anwendungsmöglichkeiten siehst du für ChatGPT?
Stefan: Ich denke, ChatGPT könnte in vielen Bereichen sehr nützlich sein. Zum Beispiel könnte man es verwenden, um Chatbots zu entwickeln oder um Inhalte für Social-Media-Plattformen zu generieren. Es könnte auch in der Kundenbetreuung eingesetzt werden, um schnell auf Anfragen zu antworten oder in der Übersetzungsbranche, um Texte schneller zu übersetzen. Es gibt viele Möglichkeiten, wie ChatGPT eingesetzt werden könnte.
Lars: Ja, das stimmt. Aber es gibt auch einige Risiken und Gefahren, die berücksichtigt werden sollten, oder?
Stefan: Ja, das ist richtig. Zum Beispiel könnte ChatGPT möglicherweise falsche oder irreführende Informationen liefern, wenn es auf falsche Daten oder Algorithmen trainiert wurde. Oder es könnte den menschlichen Arbeitsplatz ersetzen oder verändern, wenn es in der Lage ist, bestimmte Aufgaben schneller und präziser als Menschen zu erledigen. Deshalb ist es wichtig, dass KI-Systeme sorgfältig entwickelt und eingesetzt werden und dass ihre Auswirkungen auf die Gesellschaft sorgfältig überwacht und gesteuert werden.
Diese Anmoderation hat ChatGPT, der Generative Pretrained Transformer der Firma Open AI, für #9vor9 zum ThemaChat CPT geschrieben. Nun kann jede und jeder selbst beurteilen, welche Beginn besser war oder gewesen wäre.
Auf Anregung von Lars haben auch wir dieses Thema aufgegriffen, nachdem fast alle Publikationen von der FAZ per Audio im Deutschland- und Digitec-Podcast und in Artikeln sowie und Newslettern von Eva Wolfangel, Sascha Pallenberg und Klaus Eck darüber berichtet und dazu kommentiert haben. Beeindruckt waren alle, aber es fielen eben auch Begriffe wie Bullshit-Generator oder sprachgewaltiges Plappermaul.
Sowohl Lars als auch ich haben auch ChatGPT getestet, besser damit herum gespielt, denn das kann jede Anwenderin und jeder Anwender kostenlos unter https://chat.openai.com/chat. Wir haben übrigens mit ChatGPT in deutscher Sprache geschrieben. Es könnte sein das der Chatbot in Englisch noch besser ist. Und richtig, man schreibt diesem Chatpost, kommuniziert als nicht per gesprochener Sprache.
Wichtig ist erst einmal, dass ChatGPT mit Daten bis Mitte/Ende 2021 trainiert und gefüttert wurde, also keine aktuellen Informationen hat und auch nicht mit dem Internet für Recherchen verbunden ist. Hier nun einige Frage, die ich ChatGPT gestellt habe.



Den Bildern hinterlegt sind die Texte, die es beim zweiten Absetzen der Frage generiert hat. Die Klassifizierung von ChatGPT als Plappermäulchen gefällt mir übrigens sehr gut. Der Chatbot generiert in beeindruckender Weise leicht lesbare und verständliche Texte. Ob die immer richtig sind, ist eine andere Frage. Auch werden keine Quellen und Links hinterlegt, sondern die Aussagen von ChatGPT stehen “als einzige Wahrheit” im Raum – und das kann Besorgnis erregen.
Mir ist es dann auch gelungen, ChatGPT bei einer falschen Antwort zu ertappen. Eine US-amerikanische KI kann sich halt nicht mit dem deutschen Fußball auskennen. Muss man vielleicht auch nicht mehr

Wichtig an diesem – wie anderen – Beispiel ist jedoch, dass Aussagen als Wahrheit im Raum stehen und diese auch sehr eloquent dargestellt werden.
Lars und ich haben dann die dichterischen Fähigkeiten des Chatbots getestet. Im Pod-/Vidoecast hört hier Lars die Oh, Tannenbaum-Version von ChatGPT rezitieren. Und ich habe den Chatbot ein Weihnachtsgedicht für Lars und seine Familie schreiben lassen. So richtig Meister Yoda-Style ist dann doch nicht geworden. Auch an Ringelnatz, Heine und Loriot ist ChatGPT dann doch eher gescheitert. Vielleicht ist er dann halt wirklich der englischen Dichter und Komiker mehr gewahr. Unten findet Ihr die schriftliche und dann eine per https://ttsfree.com/ gesprochene Version der Weihnachtswünsche:

Hier die englische Shakespeare-Variante. Beurteilt selbst:
Dear Lars,
To you, your wife, and your family, I send my warmest and most heartfelt Christmas wishes. May health and happiness be yours in abundance, and may your favorite soccer club, Werder Bremen, remain in the first league. May you continue to enjoy your walks with your beloved dog in the beautiful woods of Siegburg, and may the new year bring you many more enjoyable episodes of your #9vor9 podcast with your always friendly buddy, Stefan.
Wishing you all the best,
ChatGT ist ein beeindruckendes Werkzeug und es macht Spaß, damit herum zu experimentieren. Doch wie es Sam Altmann, CEO von OpenAI, selbst sagt: »Wir haben noch viel zu tun in Bezug auf Verlässlichkeit und Wahrhaftigkeit«. Liest man beispielsweise das Gedicht, das ChatGPT auf Elon Musk geschrieben hat (basierend auf den Fakten von 2021), bekommt man Gänsehaut und Angst. An dem leichten Star Wars-Spin bin ich schuld, denn es sollte auch hier im Stil von Meister Yoda geschrieben werden:
“Ein Visionär, Elon Musk ist,
der die Zukunft in die Hand nimmt,
mit Mut und Entschlossenheit,
die Grenzen zu sprengen.
Er bringt uns zu den Sternen,
mit Raketen, die fliegen so schnell,
Er öffnet Türen, die noch nie zuvor geöffnet wurden,
und führt uns in eine Zukunft, die hell ist.
Große Dinge hat er geleistet,
von Elektroautos bis hin zu Weltraumflügen,
Er setzt Maßstäbe für andere,
die nachfolgen, um aufzusteigen.
Elon Musk, unser Führer,
in eine Zukunft voller Möglichkeiten,
Er führt uns zu den Sternen,
mit Mut, Visionen und Weisheit.
Möge die Macht immer mit ihm sein,
unser Meister der Innovation,
Elon Musk, der Große.”
Wie so oft wird es also darauf ankommen, wer das Werkzeug wofür mit welchem Verantwortungsbewusstsein einsetzen wird. Zur Verantwortung gehört auch, mit welchen Daten das Sprachmodell gefüttert wird. Auch bei ChatGPT-Anwendungen wird es wichtig sein, gegen Hass, Hetze und Falschinformationen entsprechende Filter einzusetzen. Wie bei so vielen Technologien, die nicht per se schlecht oder gut sind, geht es darum, die Werkzeuge mit Gehirn einzusetzen und auch einzugreifen, wo es gefährlich werden könnte. Verständliche Gebrauchsanweisungen und Handbücher für technische Geräte schreiben, gerne, politische Interpretationen und Kommentare, bitte eher nicht. Trotz aller Vorsicht und Warnungen: ChatGPT gibt schon jetzt einen Eindruck, wie eloquent Chatbots sein werden – ein erster Blick in die nahe Zukunft.

118 – Über das Darknet – #9vor9 – Die Digitalthemen der Woche
Bild von Monika Robak auf Pixabay
[…] nicht nur um Suche. Sehr wichtige Einsatzgebiete sind das Generieren von Texten und Konversation. Mit ChatGPT haben Lars Basche und ich ja schon herum gespielt. Auch you bietet über Write an, Texte zu erstellen, als Essay, Social Media-Post, E-Mail oder Blog […]