Atomenergie: Für das langfristige Gelingen der Energiewende ist sie ein Randthema – Kommentar in der FAZ

FAZ oder Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung sind nicht gerade bekannt dafür, die Energiewende und den Atomausstieg zu befürworten. Um so bemerkenswerter ist der Kommentar von Marcus Theurer (leider hinter der Paywall), in dem er die Bedeutung der Kernenergie in die korrekte Perspektive rückt und auf die eigentlichen Herausforderungen aufmerksam macht. Er steigt wie folgt ein:

Deutschland muss die fruchtlose Atomdebatte hinter sich lassen. Für das langfristige Gelingen der Energiewende ist sie ein Randthema. Die größere Herausforderung wird der Ausstieg aus der Kohle.

Atomausstieg: Ein Plan für die Energie der Zukunft

Jenseits eines oft inszenierten Getöses, Schaulaufens – Herr Söder natürlich wie immer ganz vorne dabei – und massiver Meinungsmache nicht nur der Springer-Medien um die Bedeutung gilt es, die Realitäten im Blick zu behalten. Kernenergie spielt in Deutschland schon länger keine dominierende Rolle mehr und wohl keiner – auch nicht FDP und CDU – will diese Rolle ausbauen, sprich neue Kernkraftwerke bauen. Oder etwa doch?

Wenn dem so ist, sollte man sich jenseits dieser fruchtlosen Diskussion und oft rein populistischer Wählerfangpropaganda auf die eigentlichen Herausforderungen konzentrieren. Leistungsfähige Batteriespeicher, die Solarstrom zwischenspeichern können, eine modernisiertes Stromnetz, das beidseitiges Einspeisen (also auch dezentrale Rückeinspeisung) ermöglicht und intelligent gesteuert werden kann und ein Energiemix aus regenerierbaren Energien (nicht nur aus deutschem Solar- und Windstrom), Gas und hoffentlich irgendwann Wasserstoff. Dies sind riesig Aufgaben, aber auch durchaus technologische und wirtschaftliche Chancen.

Kurzum: Es bringt Deutschland nicht weiter, endlos mit der atomaren Vergangenheit zu hadern. Das Land muss sich auf die dringend benötigten Weichenstellungen für die Energiewende in der Zukunft konzentrieren.

Atomausstieg: Ein Plan für die Energie der Zukunft

Und nur nochmals zur Erinnerung aus meinem Beitrag zu den Herausforderungen der persönlichen Energiewende – auch wenn wohl nicht die gesamte Energiewende durch Photovoltaik geschafft werden kann. In Kombination mit erneuerten Netzen und vielen anderen Massnahmen könnte viel erreicht werden.

10,8 Millionen private Ein- und Zweifamilienhäuser sind demnach hierzulande für Fotovoltaik geeignet. Würde dieses Sonnenreservoir angezapft, könnte damit laut dem Bericht pro Jahr so viel Strom erzeugt werden, wie durch zehn mittlere Kohlekraftwerke.

Energiewende: Viel Potenzial für Solarstrom auf Deutschlands Dächern | heise online (25.6.2022)

Comments

Eine Antwort zu „Atomenergie: Für das langfristige Gelingen der Energiewende ist sie ein Randthema – Kommentar in der FAZ”.

  1. […] Energiewende ist sie ein Randthema. Die größere Herausforderung wird der Ausstieg aus der Kohle (nachzulesen bei Stefan Pfeiffer). Und ein paar andere Dinge, die ich in meiner The-European-Kolumne beschrieben […]

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