Wie ich informiert bleibe: RSS, Google Alerts und Relevants

Ein kleines Posting darüber, wie ich mich informiert halte. Erst einmal  – man muß es bei allen Internet-Pessimisten und Schirrmacher’ischen Bemerkungen einfach nochmals sagen – bekomme ich durch das Netz wesentlich einfacher deutlich qualifiziertere Informationen. Natürlich ist dort draußen eine Unmenge an Informationen vorhanden. Jedoch liegt es an mir, diese gemäß meiner persönlichen und beruflichen Interessen zu selektieren und zu nutzen. Und ich glaube, daß man diese Kulturtechnik, wie man sich Informationen aus dem Netz zieht, lernen und lehren kann – an Schulen oder durch Eltern.

Aber zurück zum eigentlichen Anlaß. Ich nutze derzeit primär 3 Werkzeuge, um informiert zu bleiben:
Für mich selbst überraschend hat sich der von IDG angebotene Dienst names relevANTS bei mir etabliert. Die fleissigen Ameisen arbeiten nach folgendem Prinzip:

Hierfür überwachen relevANTS mehr als 50 wichtige und internationale Nachrichtenquellen im Internet – in Echtzeit.

Jede neue Meldung analysieren relevANTS mit einem einzigartigen und intelligenten Algorithmus und finden so heraus, ob diese Deinem Interessensprofil entspricht. So bekommst Du nur Meldungen, die auch wirklich wichtig für Dich sind. Alle anderen Meldungen filtern relevANTS aus – …

Ich war skeptisch, nicht wegen der fleissigen Ameisen und des „einzigartigen“ Algorithmus, sondern wegen meiner Faulheit. Ich muß die Ameisen trainieren, explizit anklicken, was mich interessiert oder nicht interessiert. Und ich habe nicht gerde ezessiv trainiert, trotzdem bringen mir die releVANTS täglich mindestens zwei bis drei interessante Nachrichten, Informationen oder Artikel aus der IT, die ich über meine anderen Kanäle nicht bekomme.
Meine beiden weiteren Informationskanäle sind dann Google Alerts und RSS-Feeds. Über Google Alerts monitore ich bestimmte Kernbegriffe, die mich interessieren. Besonders amüsant ist mein Alert bezüglich Lotus, denn darüber bekomme ich regelmässig auch Formel 1- und Automobil-Nachrichten neben der ein oder anderen Lotus-Blume hin und wieder. Ich spare es mir unterdessen bewusst, meinen Alert entsprechend anzupassen, da durch die mir zugelieferten Nachrichten doch der ein oder andere etwas andere Tweet zu Lotus auf @lotus_de entsteht.
Tja, und dann ist da noch mein RSS Reader, derzeit Vienna, das NetNewswire von Newsgator auf meinem Mac abgelöst hat. Vienna ist ein Open Source-Projekt, zu dem ich gewechselt bin, weil mir die Integration mit Twitter und Facebook besser als in NetNewswire erschien. Das hat sich aber dann doch nicht als das von mir erwartete Killerfeature herausgestellt. Nevertheless, nun bin ich auf Vienna und habe dort meine Feeds gruppiert und „intelligenten“ Ordner eingerichtet. Was mir in Vienna fehlt, ist auf jeden Fall, daß die Anzahl der ungelesenen Artikel in den intelligenten Ordnern angezeigt wird. Das sollte hoffentlich zu fixen sein.
Doch das ist nicht die eigentliche Herausforderung mit RSS. Wie soviele andere Nachrichtensüchtige habe ich natürlich zu viele RSS-Feeds abonniert und muß mich dort einschränken. Einschränken in der Zahl der Feeds und Einschränken durch noch bessere Filter in den intelligenten Ordnern, durch die ich die für mich relevanten Informationen einsortiere und selektiere. Momentan habe ich nicht das von Kollegen und Freund Cyber-Junkie @zoernert beschrieben Problem: „Hilfe! Mein RSS Reader ist leer. Was mache ich nun.“
E-Mail Newsletter haben bei mir ausgedient. Zwar läuft noch das ein oder andere Abonnement, jedoch reduziere ich die Zahl laufend. Über die 3 genannten Tools habe ich das Gefühl, alle relevanten Informationen zu bekommen, so daß ich auf E-Mails verzichten kann.
P.S. Ich bin auch gerade dabei, meinen Twitter-Client zu re-evaluieren. Seit mehr als einem Jahr habe ich den Sessmic Desktop im Einsatz. Nun habe ich mal Tweetdeck ausprobiert und seit einigen Tagen läuft jetzt Hootsuite auf meinem Rechner. In allen Clients fehlt mir eine wirklich komfortable Möglichkeit, Zwitscherer elegant Twitter-Listen zuzuordnen. Hootsuite gefällt mir momentan sehr gut, da Tweets sehr einfach auf Termin gelegt werden können. Na, mal schauen, was sich so in der Praxis noch ergibt.

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Comments

5 Antworten zu „Wie ich informiert bleibe: RSS, Google Alerts und Relevants”.

  1. Stefan Pfeiffer

    Ich füge mal Uwe’s Kommentar und meine Antwort (auf Facebook) hier dazu:Uwe HauckDu nutzt fast die gleichen Techniken wie ich. Und generell muss ich sagen. Natürlich surfe ich nicht den ganzen Tag im Netz. Es gibt sehr gute Aggregatoren, die mir das wichtigste vom Tage zusammenfassen, so daß ich sehr wenig Zeit mit suchen verbringe. Es ist wie so oft eine Frage der Nutzung und wie man mit dem Medium umgeht.Ich nutze feedly, newsmap, google reader und relevants.Stefan PfeifferDen Vorteil von Google Reader hab ich noch nicht verstanden und mir wird es – wie Freund und Kollege @frogpond ja weiß – schon viel zu viel Google.P.S. Angesichts der Apple-Policy muß ich bald mein Ubuntu-Experiment starten. Mal schaun, wann ich mich aufraffe (und ein passendes Netbook bekomme oder anschaffe).

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  2. Stefan Pfeiffer

    Und noch ein Dialog (diesmal mit @frogpond aus Google Buzz rüberkopiert):mk _ frogpond – Also mein Feedreader ist nur leer wenn ich mutwillig auf „mark all read“ klicke … muss aber vielleicht auch gar nicht leergelesen werden, entsprechend brauchst du gar kein schlechtes Gewissen zu haben.Die vielen abonnierten Feeds sind ja auch so etwas wie eine Recherchebasis – ein Fundus an Quellen in denen man (weil in Ordnern sortiert) auch nachträglich auf die Suche nach Material gehen kann. Und da ist meine Frage – organisieren die „Standalone-/Desktop-Reader“ auch das Archiv? Oder machst du das gleich via DogEar incl. Tagging?11:04Stefan Pfeiffer – Ich warte auf das Tool, das wir auf der Lotusphere gesehen habe: die Web Clipping Services. Das wäre für mich das Tool, da ich Teile von Webseiten markieren, taggen, archivieren kann (siehe http://stefan63.posterous.com/wie-ich-kunftig-prasentationen-baue-und-dokum).Parallel nutze ich IBM-intern Leszeichen (ex-Dogear) und Delicious, aber wie oben beschrieben. Web Clipping Services sind das, was ich brauche. Hoffe mal, das kommt in Project Concord (für das ich mich heute hier angemeldet habe > http://www.doingmorewithless.biz/dmwl/blog.nsf/dx/LotusLiveLabs.htm)P.S. Kopier den Buzz mal rüber nach Posterous. Da hab ich schon Uwe Haucks (@bicyclist) Anmerkungen gepostet. Da sehen wir auch gleich das Problem des Multipostings. Der Zusammenhalt eines Postings mit allen Kommentierungen geht leider verloren.

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  3. Thorsten Zoerner

    Mein Tipp ist leider immer gleich … Feedly 🙂 – Damit lese ich meinen Google Reader „leer“ und behalte den Überblick. Was ich bei Feedly besonders schätze ist die Cover-Page, die mir aus vielen verschiedenen Quellen eine Übersicht baut. Das bringt mir das Zeitungsfeeling, welches ein Querlesen erlaubt. Der Mensch ist immer noch die beste Maschine um Relevant von Unrelevant zu unterscheiden. http://www.feedly.com/Die relevANTS werde ich mir persönlich auch noch einmal ansehen.. Danke für diesen Tipp!

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  4. Martin Koser

    Das mit den verteilten Kommentaren ist wirklich ein Problem – ich bin gespannt ob sich hier mit dem SALMON Protokoll eine Lösung ergeben kann. Bequem wäre das schon, nicht allein für den Blogbetreiber sondern auch für die Leser, die dann auch andere Kommentare schneller überblicken könnten.Google Reader hat schon ein paar Vorteile (lass mich das mit Google mal ausklammern) – mit das interessenateste ist es dass es so einfach wird den Empfehlungen der Menschen aus dem eigenen sozialen buzz-Netzwerk zu folgen. Quasi eine persönliche Filterschicht für spannende Inhalte, gefunden von vielen Augen. Und weil ich diese Empfehlungen bzw. die Menschen dahinter auch wieder thematisch bündele bleibt die Überflutung in Grenzen bzw. weil ich weiß dass es Menschen empfohlen haben schaue ich da mehr hin und bei ungefilterten Sachen etwas weniger. ps. mach das mit dem Ubuntu – First-Level-Supporter hast du sicher genügend (und von mir bekommst du einen großen Ubuntu Aufkleber 😉

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  5. Stefan Pfeiffer

    Na, dann schau ich mir Feedly nochmal genauer an. Und Google Reader … obwohl ich Google-mäßig unterdessen wirklich gewisse Aversionen und Mißtrauen habe.

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