Apple: “It just works” reicht nicht mehr – Wo bleibt die Innovation?

Ich bin ein Apple-Fan. Seit nunmehr einigen Jahren nutze ich ein MacBook auf der Arbeit. Zuerst war es ein “Own Device”. Jetzt gibt es MacBooks auch als möglichen Standardrechner bei der IBM. Und was mich zu Beginn fasziniert hat war, dass der Rechner einfach funzte. Ich war Windows XP gewohnt, wo ich beim Hochfahren in Ruhe mir erst einmal einen Kaffee kochen konnte. Auch die anderen Apple-Geräte, die hinzu kamen, überzeugten mich. Zuerst hatte ich mal einen iPod (der es immer noch tut), dann diverse iPhones (iPhone 3, iPhone 4s, iPhone6, jetzt iPhone X, also immer ein Generationssprung dazwischen) und eine Time Capsule für das Backup.

Und wie es Apple sicher gerne sieht, kamen dann Apple TV, iPad und Apple Watch hinzu. Ich warte mehr oder weniger sehnsüchtig auf dem HomePod, liebäugele aktuell mit den schnurlosen EarPods und überlege, ob ich meine privaten Daten statt in der Cloud vielleicht doch besser auf einer neuen TimeCapsule speichern sollte. Nur ein Windows-Rechner – ein Lenovo Yoga 2 – ist verblieben und der nervt mich mit seinen ständigen Updates ungemein. Ich bin happy. “It just works”, wie es Steve Jobs gesagt hat.

Doch unterdessen bröckelt der Glaube an Apple – und das nicht erst seit der ungeheuerliche Nachricht, dass Apple iPhones mit älteren Batterie bewusst heruntergetaktet habe.

Mehr lesen auf „It just works“ – Aber das Vertrauen in Apple bröckelt: Wo bleibt die Innovation? –  CXO Kurator – Hier mein Text vpm 22. Dezember 2017:

Ich bin ein Apple-Fan. Seit nunmehr einigen Jahren nutze ich ein MacBook auf der Arbeit. Zuerst war es ein “Own Device”. Jetzt gibt es MacBooks auch als möglichen Standardrechner bei der IBM. Und was mich zu Beginn fasziniert hat war, dass der Rechner einfach funzte. Ich war Windows XP gewohnt, wo ich beim Hochfahren in Ruhe mir erst einmal einen Kaffee kochen konnte. Auch die anderen Apple-Geräte, die hinzu kamen, überzeugten mich. Zuerst hatte ich mal einen iPod (der es immer noch tut), dann diverse iPhones (iPhone 3, iPhone 4s, iPhone6, jetzt iPhone X, also immer ein Generationssprung dazwischen) und eine Time Capsule für das Backup.

Und wie es Apple sicher gerne sieht, kamen dann Apple TV, iPad und Apple Watch hinzu. Ich warte mehr oder weniger sehnsüchtig auf dem HomePod, liebäugele aktuell mit den schnurlosen EarPods und überlege, ob ich meine privaten Daten statt in der Cloud vielleicht doch besser auf einer neuen TimeCapsule speichern sollte. Nur ein Windows-Rechner – ein Lenovo Yoga 2 – ist verblieben und der nervt mich mit seinen ständigen Updates ungemein. Ich bin happy. “It just works”, wie es Steve Jobs gesagt hat.

Doch unterdessen bröckelt der Glaube an Apple – und das nicht erst seit der ungeheuerliche Nachricht, dass Apple iPhones mit älteren Batterie bewusst heruntergetaktet habe. Ja, mehrere Fehler in seinen Betriebssystemen haben Apple zu schnellen Updates gezwungen. So etwas war ich nur von dem Betriebssystemhersteller aus Redmond gewohnt. Auf Mac und iPhone/iPad gab es in der Vergangenheit vergleichsweise selten Updates, die man fahren musste.

Was mich aber mindestens genauso umtreibt ist der wahrgenommene Verlust an Innovationskraft bei Apple. Vor Jahren hätte ich drauf gewettet, dass bald ein MacBook mit Touchscreen auf den Markt kommt, etwas was nur zu logisch gewesen wäre. Aber vielleicht wollte man sein iPad-Umsätze nicht gefährden und lieber iPhone, iPad und MacBook verkaufen? Eine eher kurzfristige und kurz gedachte Strategie. Jetzt gehen Gerüchte um, dass 2018 ein solches Gerät im Anmarsch sein könnte.

Den Markt für smarte Assistenten und Lautsprecher hat man bis dato Amazon und Google überlassen. Auf den HomePod, der wohl einmal noch für 2017 geplant war, warten wir noch immer und gerade Amazon verschafft sich einen riesigen Vorsprung. Ich bin gespannt, ob und welches Alleinstellungsmerkmal der HomePod hier noch bieten kann, um erfolgreich zu sein.

https://de.statista.com/infografik/12369/weltweiten-absatz-von-smart-speakern/

Ein anderes Beispiel für halbgare Innovation ist für mich CarPlay. In meinem Audi kann ich jetzt CarPlay nutzen. Jedoch ist die Zahl der unterstützten Apps sehr überschaubar und scheint sich auch nicht wirklich zu ändern. Ich vermisse ein WhatsApp in CarPlay. Andere Navigationsapps werden nicht angeboten. Ich vermisse die Möglichkeit, mir E-Mails vorlesen zu lassen. Eine Vielzahl anderer Apps würden auch Sinn machen. So bleibt CarPlay eine zwiespältige Erfahrung.

Ja, Apple ist nicht das erste Unternehmen, dessen Software Bugs hatte oder das ein Produkt verspätet ausliefert. Auch andere Unternehmen und Unternehmensführer haben ja schon daneben gelegen … Das iPhone setzt sich nie durch. Aber man muss auch wieder die Kurve zur Innovation und zu einer klaren Strategie bekommen.

https://de.statista.com/infografik/7476/anteil-des-iphones-am-apple-gesamtumsatz/

Apple schwimmt im Geld. Die Bruttogewinnspanne liegt um die 38 Prozent, eine Marge, von der andere Hersteller nur träumen können. Und Apple ist vom iPhone abhängig. Auf diesem Erfolg scheint man sich auszuruhen. Tim Cook ist offensichtlich kein Steve Jobs. Wiederholt sich gar die Bill Gates – Steve Ballmer-Analogie?

Wie lange geht das gut? Wo bleiben die Investitionen in die bestehenden Produkte und in neue Innovationen? Hier und da sieht man schon ehemalige MacBook-Anwender, die gewechselt haben, weil nicht die nächste, konsequente Weiterentwicklung gekommen ist. Nicht nur Adrian Kingsley-Hughes fordert, dass Apple dringend selbst reflektieren muss, was schief gelaufen ist, um einen Masterplan für 2018 auszuarbeiten. Noch hat Apple ein Fanbase, die bisher immer noch viel Geld (mehr als für die Produkte anderer Hersteller) ausgibt, weil die Produkte eben einfach funktionieren. Aber wie lange bleiben diese Fans treu, wenn nicht bald sichtbar etwas passiert?

Noch bin auch ich happy. Die Produkte funktionieren. Amazon oder Google sind für mich keine Alternativen. Ich habe auch etwas mehr Vertrauen in die Data Privacy-Politik von Apple. Microsoft ist auch keine Option, wenn man sich meinen gesamten Technikzoo anschaut. Aber erste Zweifel an der Strategie sind da. Sonst hätte ich diesen Beitrag nicht geschrieben.

(Stefan Pfeiffer)


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2 Antworten zu „Apple: “It just works” reicht nicht mehr – Wo bleibt die Innovation?”.

  1. […] Die Klagen über fehlende Innovation bei den MacBooks sind nicht neu und werden nicht aber, auch gerade wieder anläßlich des Apple-Events am 30. Oktober 2018 hochgekocht. Sicherlich nicht zuletzt bemängelt wird die fehlende Touch-Unterstützung des MacBooks. Generell scheint es auch mir, dass Apple ein Innovationsproblem hat. Apple Watch und neue iPhones oder iPads herauszubringen ist nicht genug. “It just works” reicht irgendwann nicht mehr. […]

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  2. […] Apple: “It just works” reicht nicht mehr – Wo bleibt die Innovation? […]

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