Mit Gunnar habe ich ja die vergangenen Tage wieder einmal eine heftige Diskussion darüber geführt, ob man Facebook aufgeben sollte oder nicht. Besser vielleicht noch die Fragen:
- Sollte man Facebook (und die anderen Programme des Facebook-Konzerns wie Instagram und WhatsaApp ) privat aufgeben?
- Und kann man es sich als Unternehmen oder Verlag überhaupt leisten, Facebook und Instagram aufzugeben?
Bei letzterer Frage bin ich mir nicht sicher. Bei erster Frage habe ich meine persönliche Entscheidung getroffen und auch hier am 20. Dezember 2018 begründet.
Ich will auch das ganze Fass nicht wieder aufmachen. Ob nun ein alternative europäische Plattform sinnvoll wäre und kritische Masse erreichen könnte, ob man den Konzern zerschlagen müsste, ob und wie Hasskommentare und Propaganda gestoppt werden könne, all das sind weitere sehr relevante Fragen, die diskutiert werden müssen.
Hier jedoch lediglich einige Berichte kuratieren und zitieren, über die ich die letzten Tage aktuell gestolpert bin, und die meiner Ansicht nach in hohem Maße für sich sprechen:
21. Dezember 2019
#Facebook Owns the Four Most Downloaded Apps of the Decade #socialmedia @socialmedia2day https://t.co/kYj0UYI79v pic.twitter.com/bQnKKy51n5
— Stefan Pfeiffer (@Digitalnaiv) December 21, 2019
Der US-Konzern stoppt zwei Desinformationskampagnen: Eine von ihnen hatte offenbar das Ziel, positive Nachrichten über US-Präsident Donald Trump zu verbreiten.
über Desinformation: Facebook löscht mehr als 600 Konten | ZEIT ONLINE
20. Dezember 2019
https://twitter.com/MicSpehr/status/1208001253080469504
#Facebook will unabhängig von #Android werden – und arbeitet an eigenem #OS – via @t3n https://t.co/jX4Fc2VbH1 pic.twitter.com/s7ltH12Vkr
— Stefan Pfeiffer (@Digitalnaiv) December 20, 2019
Nie wieder #Facebook
Facebook ist lediglich eine Scheinwelt, wie sie Mark Zuckerberg gefällt – und in der sich Nazis vermehren, meint Andreas Wilkenshttps://t.co/Jx8mKD4pnE— Stefan Pfeiffer (@Digitalnaiv) December 20, 2019
Daraus u.a. zitierenswert:
“Wir sollten die Kneipe nicht den Nazis überlassen”, schrieb mir ein Freund, nachdem er mich nicht mehr auf Facebook gefunden hatte …
Um auf den Vergleich mit der Kneipe zurückzukommen: Manch Wirt freut sich ja auch eher über den Bierdurst seiner Gäste als dass er ihrem Stammtischgefasel lauscht. …
Ich habe Facebook verlassen und hoffe, dass es andere möglichst schnell auch tun werden, denn jeder, der bei Facebook angemeldet ist, hält den Dienst mit seinen Daten am Leben, ob er nun postet oder nicht.
über Nützes Gedöns (IV.) – Nie wieder Facebook | heise online
Die TU München hat seit diesem Jahr ein neues Ethik-Institut, dass mit 7,5 Millionen Dollar von Facebook gefördert wird. Wir haben das Originaldokument veröffentlicht, in dem Facebook die Bedingungen der Förderung erläutert. Darin zeigt sich, dass der Geldsegen sehr wohl an Erwartungen und Auflagen gekoppelt ist, auch wenn die TU dies stets bestritten hat.
über Wochenrückblick KW 51 – Hände hoch und Passwort her! – Netzpolitk.org
19.12.2019
Privacy Shield
EU-Generalanwalt gibt Schrems in Facebook-Fall RechtDer EU-Generalanwalt schürt erhebliche Zweifel an der Basis für den Datentransfer zwischen Europa und den USA. In seinem Schlussantrag vor dem Europäischen Gerichtshof fordert er die irische Datenschutzbehörde auf, endlich aktiv zu werden.
über Privacy Shield – EU-Generalanwalt gibt Schrems in Facebook-Fall Recht – netzpolitik.org
Auch Accounts von Parteien profitieren von gekauften Likes …
Die Auswertung ergibt demnach, dass unter den im Bundestag vertretenen Parteien die FDP 17-mal, die SPD 16-mal, die CDU 13-mal und die AfD zwölfmal manipulierte “Gefällt-mir”-Angaben verwendet hatte. Und je dreimal die Grünen und die Linke.
über Soziale Medien: Auch Accounts von Parteien profitieren von gekauften Likes | ZEIT ONLINE
18. Dezember 2019
#BabyBoomer nutzen #Instagram und #WhatsApp deutlich stärker als früher – Freilich liegt Nutzungsquote weiterhin deutlich hinter Gen X+Z sowie Millenials, so @kroker #SocialMedia https://t.co/m4AbIuOWiq
Meine 2 Cents: Immer noch zu hohe Nutzung der Facebook-Werkzeuge. Raus da! pic.twitter.com/srBuC98Kqo— Stefan Pfeiffer (@Digitalnaiv) December 18, 2019
Major news organizations are reporting that #Facebook told US senators that it continues to track users’ location even after they’ve turned those settings off within the app. Don’t be shocked — we learned about this exactly one year ago. #DataPrivacy https://t.co/86tIK6TZH5 pic.twitter.com/fVMiJgLXki
— Stefan Pfeiffer (@Digitalnaiv) December 18, 2019
17. Dezember 2019 (Artikel befindet sich hinter Bezahlschranke)
Der Facebook-Fluch
Mark Zuckerbergs umstrittener Digitalkonzern wünscht sich staatliche Regulierung – aber nur, wenn sie seinem Geschäft nützt. Dagegen organisiert sich der Widerstand …
über Facebook: Der Facebook-Fluch | ZEIT ONLINE
16. Dezember 2019
Über netzpolitik.org auf diesen Beitrag gestoßen, der partiell hinter einer Bezahlschranke ist. So “macht der Beitrag auf”:
Sie haben es oft dabei, fast immer. Sie ahnen, dass es viel über Sie weiß und viel über Sie verrät. Und trotzdem vertrauen Sie ihrem Smartphone. Manchmal verraten Sie ihm sogar Dinge, die Sie Freunden und der Familie nicht sagen: Krankheiten, Stimmungen, Finanzen und Vorlieben.
Diese Informationen gibt ihr Smartphone weiter. Apps und Webseiten teilen Ihre Daten mit Hunderten Firmen. Und Datenkonzerne wie Google, Facebook und Co. bauen daraus Persönlichkeitsprofile und verkaufen den Zugang zu ihnen an die Werbeindustrie. Aber wer erhält welche Informationen über Sie? Und was passiert damit? Für einen normalen Nutzer ist das nicht nur intransparent – es ist kaum möglich, das herauszufinden.
über Digitale Privatsphäre: Überwacht und verkauft – SZ.de
13. Dezember 2019
Es gibt auch andere Gründe. Die Interaktion ist immer noch um den Faktor 10 höher als auf vergleichbaren Plattformen. Haben mir heute wieder einige User bestätigt: https://t.co/VtGwZI4wPU
— gsohn (@gsohn) December 13, 2019
@fiene Gebt Facebook nicht auf – Da hat Daniel Fiene recht @digitalnaiv https://t.co/VtGwZI4wPU pic.twitter.com/4O3ofGNcfW
— gsohn (@gsohn) December 13, 2019
Gegenwind: Der US-Verbraucherschutz will #Facebook davon abhalten, alle seine Messenger-Dienste zu vereinen, berichtet WSJ. Die FTC wolle die Integration von Messenger, #WhatsApp und #Instagram aufgrund von Wettbewerbsbedenken blockieren | turi2 https://t.co/vnsM9y1iGW
— Stefan Pfeiffer (@Digitalnaiv) December 13, 2019
11. Dezember 2019
Und ich habe meine persönliche Entscheidung getroffen: #NoFacebook, #NoWhatsApp, #NoInstagram solange nicht nachweisbar klar ist, dass Zuckerberg endlich Datenschutz ernst nimmt und Trolle stoppt.
— Stefan Pfeiffer (@Digitalnaiv) December 11, 2019
Es geht bei Facebook ja nicht nur um Werbung und Verkaufen. Es geht auch um die Netzöffentlichkeit und die Herausbildung der öffentlichen Meinung. https://t.co/cS4adRAbBn
— gsohn (@gsohn) December 11, 2019
Was scheren mich hehre Themen wie #Datenschutz oder zensierte Beiträge auf #TikTok. Ich muss doch meine Interessenten und Kunden erreichen. Ich muss verkaufen. Und da kann ich nicht auf #Facebook und Co verzichten. Sch… auf die Bedenken?!
https://t.co/5Ltfy0wCS5 pic.twitter.com/pQfdHJ4v9I— Stefan Pfeiffer (@Digitalnaiv) December 11, 2019
6.12.2019
Netzwerkdurchsetzungsgesetz Soziale Medien müssen Hasspostings künftig dem BKA melden
Facebook, Twitter und YouTube müssen Hakenkreuzbilder und Morddrohungen künftig nicht nur löschen, sondern auch mit der Absender-IP-Adresse dem BKA melden. Beleidigungen bleiben vom Plan der Bundesregierung ausgenommen.
über NetzDG: Soziale Medien müssen Hasspostings künftig dem BKA melden – SPIEGEL ONLINE
(Stefan Pfeiffer)