A Pop-Art composition in the style of Andy Warhol, consisting of four square panels. Each panel features a person of different age and gender using a smartphone with AI functions, depicted with vibrant, contrasting colors and Warhol's signature screen-print aesthetic. The smartphone screens clearly show WhatsApp, Instagram, and Apple Intelligence interfaces, and comic-like speech bubbles containing the exact texts "KI hilft mir!" "Meine KI weiß alles!" "Apple intelligent" "Wer braucht noch Menschen?" The overall composition reflects the commercialization and omnipresence of AI technology in the consumer age, with a balanced and dynamic layout.

Die KI-Revolution im Alltag: Warum plötzlich alle unsere Apps “schlau” werden #Wochenschau

Wochenschau links breit

KI überall – und keiner hat mich gefragt, titelt der bekannte Datenschutzexperte Mike Kuketz in seinem Blog und trifft damit ein Thema, das ich in meiner Wochenschau ansprechen wollte. Meine Triggerpunkte sind die neue Version iOS 16.4 für iPhone und iPad sowie der Meta-Konzern, der in WhatsApp, Facebook oder Instagram ebenfalls Funktionen der künstlichen Intelligenz zur Verfügung stellt.

Mein iPhone – ein bisschen intelligent

Apple bringt ein bisschen KI „Apple Intelligence“ nach Deutschland, allerdings nur auf den neuesten iPhones und auf MacBooks mit den Silicon-Chips von Apple. Nutzerinnen und Nutzer älterer Geräte bleiben „verschont“. Deren Prozessoren sind einfach nicht leistungsfähig genug, denn – so das Versprechen aus Cupertino – die Daten sollen lokal verarbeitet und lokal bleiben.

Wie praktisch und nützlich die neuen Funktionen wirklich im Alltag sind, wird sich eh noch zeigen müssen. E-Mails und Nachrichten sortieren, in Kategorien einteilen und priorisieren. Integration mit ChatGPT, damit Siri etwas schwierigere Fragen wirklich einmal beantworten kann. Sprachmemos transkribieren. Störendes aus Fotos entfernen, wobei man oft genug noch sieht, dass etwas weggeradiert wurde. Dazu einige Spielereien für animierte Bildchen. Die große, weite Welt der Künstlichen Intelligenz im Sprachassistenten Siri ist das noch nicht. Die musste Apple auf das kommende Jahr verschieben. iPhones werden intelligenter – ein bisschen, titelt Hendrik Oerding in der Zeit. Und vielleicht ist das sogar gut so.

Und auch KI in Facebook, Insta und WhatsApp

Doch nicht nur Apple bringt KI in den Alltag. Auch der Meta-Konzern integriert Funktionen der Künstlichen Intelligenz in Facebook, Instagram und WhatsApp und bringt sie so auch auf den Bildschirm ganz normaler Nutzerinnen und Nutzer. Nun gibt es also in den so umstrittenen Tools einen Chatbot, der Fragen beantworten und bei Posts und Stories unterstützen kann. Der kann erst einmal nur Text; die Erstellung oder Verarbeitung von Bildern und Sprache ist noch nicht möglich.

Und die Meta-KI ist nicht mit Daten aus der EU trainiert worden. Die irische Datenschutzbehörde stellte sich gegen die Nutzung öffentlich zugänglicher Beiträge von Facebook und Instagram zum Training des KI-Modells. Konzerne wie Meta sind ja ganz schnell dabei, mal die Daten der Nutzer abzusaugen und einfach so zu nutzen. [Ironie ein] Wir haben ja schließlich nichts zu verbergen [Ironie aus]. Luisa Bomke hat hier im Handelsblatt die neuen Möglichkeiten getestet. So ganz überzeugend wirkt das noch nicht.

AI everywhere – ob wir wollen oder nicht

Künstliche Intelligenz taucht unterdessen überall auf. Die Suchmaschine DuckDuckGo kann beispielsweise englischsprachige Suchanfragen als KI-Fließtext beantworten. Keine Links mehr, die man klicken muss. Man liest die Antwort, und das war’s. Etwas, das Google schon eine Weile bietet. Etwas, das ich persönlich selbst stark nutze. Ich bin ein intensiver Nutzer der „Antwortmaschine“ perplexity.ai, der ich Fragen in Form von Fließtext stelle, und die mir dann eine ebensolche Antwort ausspuckt. Manchmal, noch eher selten, spreche ich die Frage auch über das Mikrofon auf.

Kleiner Exkurs: Schon 2011 habe ich geschrieben, dass Sprachsteuerung der nächste evolutionäre Schritt sei, um Geräte ganz natürlich zu bedienen. Auch heute sind wir zumindest mit Siri noch nicht so weit. Manches dauert doch deutlich länger, als man denkt.

Aber wollen die Leute denn wirklich die Systeme in natürlicher Sprache befragen, stellt Henrik Oerding in der Zeit in den Raum? Die Antwort darauf habe ich nicht, denke aber, dass ein Dialog in natürlicher Sprache – sofern man diese noch korrekt beherrscht – eine natürlichere Art des Umgangs mit Smartphones oder Computern ist. Und ich persönlich finde es schon cool, wenn ich die Maschine einfach fragen kann, wann denn meine Frau landet.

Ob die KI allerdings richtig antwortet, ist die wirkliche Frage, denn noch sind die Antwortmaschinen und ach so schlauen künstlichen Intelligenzen sehr fehleranfällig. Das stelle ich persönlich in perplexity.ai fest, wo bei manchen meiner vorformulierten Standardfragen immer wieder mit falschen Fakten geantwortet wird.

Trau keiner KI, die Du nicht selbst kontrolliert hast

Viele Anwenderinnen und Anwender machen ähnliche Erfahrungen, ob mit Google Gemini oder ChatGPT. Die Mehrheit der Deutschen nutzt unterdessen künstliche Intelligenzen, doch fast jeder dritte KI-Nutzer findet Fehler, so eine aktuelle TÜV-Studie. Oder: Nur jeder Dritte findet Fehler. Blindes Vertrauen in die vermeintlichen Wahrheiten der Künstlichen Intelligenzen ist nicht angebracht. Quellen prüfen, Faktenchecks, ein wacher und misstrauischer Geist sind weiterhin gefragt. Wie weit eine solche kritische Einstellung noch verbreitet ist, kann sich jede und jeder selbst fragen.

Eins ist aber unübersehbar: Künstliche Intelligenzen kommen im Alltag der normalen Anwenderinnen und Anwender direkt in Apps an, die jeden Tag benutzt werden. Viele dieser Apps stammen von Konzernen wie Meta oder X, die es mit Faktenchecks und der Wahrheit genauso wenig ernst nehmen wie mit Datenschutz. Wird man KI vom privaten Smartphone oder Computer aussperren können?

Der schon zu Beginn des Beitrags zitierte Mike Kuketz beantwortet die Frage, ob er dieses ganze KI-Gedöns eigentlich will. „Ich will einfach nur, dass mein Rechner das tut, was ICH will – und nicht irgendein »smarter« Algorithmus.“ Tun, was ich will, das machen viele Rechner schon heute nicht. Aber im Ernst. Sinnvoll und wünschenswert wäre es, wenn es Lösungen gäbe, „bei denen sich der ganze Kram (noch) deaktivieren lässt“.

Doch auch wenn nach der Einführung der KI des Facebook-Konzerns in Deutschland viele Leute nach „Wie schalte ich Meta AI ab?“ gesucht haben sollen, glaube ich, dass die Chatbots und Bildmanipulationsfunktionen bald zum Alltag gehören werden. Die Frage wird also vielmehr sein, mit welchem Bewusstsein und welcher Kenntnis sie genutzt werden. Haben wir also Anlass zu Optimismus? Die Frage muss sich jeder selbst beantworten, aber aufhalten können wir es nicht und aufgeben gilt erst recht nicht.


Mich hat neben anderen Meldungen die folgende Nachricht tief bewegt, die mich, uns am Freitag nachmittag erreichte. Doch das Thema ist zu ernst und verdient einen eigenen Beitrag.

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4 Antworten zu „Die KI-Revolution im Alltag: Warum plötzlich alle unsere Apps “schlau” werden #Wochenschau”.

  1. „Ich will einfach nur, dass mein Rechner das tut, was ICH will – und nicht irgendein »smarter« Algorithmus.“

    Mir würde es gefallen, könnte ich meinem Windows sagen:

    „Such mal überall nach Bildern von Rabarber und liste die Fundorte (Pfad, Thumbnails) nach Datum des Abspeicherns auf!“ (ich habe 2 Festplatten, Bilder aus 20 Jahren)

    „Stelle die Maus wieder von links auf rechts um!“

    „Liste mir Programme auf, die 5 Jahre nicht genutzt wurden“ – und dann „deinstalliere sie“.

    Die Windows-Funktionen sind wild auf mehrere Zugänge/Tools verteilt, wer sie nicht kennt, muss erst im Netz forschen. Wäre ja toll, das ginge mal „einfach so“ – ist aber momentan noch utopisch!

    Perplexity: Das ist m.E. wirklich besser geworden, was das Halluzinieren angeht. Es helfen auch Aufforderungen „Prüfe das nochmal sehr genau!“ o.ä. Ich nutze die Pro-Version und arbeite viel damit, natürlich Recherche, Nachfragen und Vertiefungen. Ich gebe aber auch Beispieltexte (eigener Stil) vor und lasse es einen Text zu ähnlichem Thema in diesem Stil schreiben – klappt gut! (natürlich NICHT im eigenen persönlichen Blog!).

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  2. Es wird mit KI viele Probleme geben. Ich frage mich aber, ob es ohne persönliche (!) KI noch mehr Probleme geben wird.

    Ich glaube nicht, dass „die Mehrheit der Deutschen“ KI nutzt. Zumindest nicht bewusst nutzt.

    Ich glaube eher die Mehrheit sieht in der KI sowas wie „HAL 9000 vom Telefonamt“.

    Die Mehrheit wird Algorithmen, forciert mit KI, schutzlos ausgeliefert sein. Die Folge wird noch heftigere Radikalisierung sein.

    KI kann auch vor Desinformation schützen. Sie kann Informationen aufbereiten. Sie kann Themen Tiefe bieten.

    Wenn man das will …

    Wenn man z.B. ChatGPT auf „Augenhöhe“ nutzt, ergeben sich vielfältige Möglichkeiten.

    Und es erstaunt, wie weit diese Technik schon vorangeschritten ist.

    Natürlich ist sie nicht perfekt – das ist ein reales Gegenüber aber auch nicht.

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    1. Die Verweigerung der Verwendung öffentlich zugänglicher Daten zur KI-Schulung finde ich schädlich, denn daraus folgt ganz einfach, dass die je „eigenen“ Sichtweisen und Formulierungen eben nicht ins Weltwissen der KI eingehen.

      Dass alle erdenklichen Programme und Apps einem die Ki fast aufzwingen wollen, ist allerdings nervig! Wo ich sie nicht brauche, soll sie wegbleiben – das sollte zumindest dort Standard sein, wo man mit persönlichem Account einloggt, also die Ablehnung erinnert werden kann.

      @’Rollenprinz: „Ich glaube nicht, dass „die Mehrheit der Deutschen“ KI nutzt. Zumindest nicht bewusst nutzt. Ich glaube eher die Mehrheit sieht in der KI sowas wie „HAL 9000 vom Telefonamt“.

      Was man da glaubt, hängt vermutlich vom eigenen Umfeld ab. Ich kenne z.B. niemanden mehr, der ChatGPT oder Perplexity NICHT nutzt. Und das sind keine Leute, die vom Job her dazu gezwungen würden, sonder Selbständige, Rentner, Bürgergeldempfänger. Genutzt wird zur Suche, zur Beantwortung von Fragen und Vertiefung der entsprechenden Themen, zur Erstellung von Texten, zur Zusammenfassung, als „Faktencheck“, sowie zur Erstellung von Illustrationen für Blogposts.

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      1. Fragen wir sie (ChatGPT) einfach mal. Sie meint:

        „Aktuellen Studien zufolge nutzen etwa 33 % der Deutschen regelmäßig KI-Anwendungen wie ChatGPT, Microsoft Copilot oder Google Gemini. Darüber hinaus geben zwei Drittel der Bevölkerung ab 16 Jahren an, zumindest gelegentlich generative KI zu verwenden.

        Die bewusste Nutzung von KI variiert jedoch stark nach Bildungsniveau:

        60 % der Menschen mit hohem Bildungsniveau nutzen KI-Anwendungen bewusst.

        Nur 17 % der Personen mit niedrigem Bildungsniveau tun dies.

        Insgesamt zeigt sich, dass etwa ein Drittel der Deutschen KI regelmäßig und bewusst nutzt, während ein weiteres Drittel zumindest gelegentlich darauf zurückgreift. Das verbleibende Drittel nutzt KI entweder nicht oder ist sich dessen nicht bewusst.

        Diese Zahlen spiegeln eine wachsende, aber noch nicht flächendeckende Integration von KI in den Alltag der deutschen Bevölkerung wider.

        Quellen:

        D21 Digital Index 2024/25 (Initiative D21)

        BCG-Studie zu KI-Nutzung in Deutschland

        Elektronikpraxis.de (Bericht zu Abhängigkeit von USA/China bei KI)“

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