Microsoft, das Produktivitätstheater, dem Druck der Arbeitnehmer sowie Preiserhöhungen und Abhängigkeiten

Zu Microsoft habe ich eine sehr ambivalente Beziehung. Das war ja schon oft Thema in diesem Blog. In meinen Jobs bin ich den Weg von Geschäftspartner, der mit dem Siegeszug von Windows mit gewachsen ist, zu scharfem Wettbewerber bis jetzt wieder Geschäftspartner gegangen. Und ich bin aktuell jemand, der wieder zu den Wurzeln zurückgegangen ist und viele Microsoft-Werkzeuge wie beispielsweise Outlook für E-Mail, Teams und Planner für die Zusammenarbeit auch mit unseren Agenturen oder SharePoint zum Aufbau und Betrieb unseres Intranets nutzt und Kolleginnen und Kollegen coacht. Manchmal geht das Leben halt krumme Wege.

In dieser Woche sind mir auch einige Nachrichten rund um Microsoft in die Timeline gespült worden. Marcus Reif hat den Bericht von heise über den Work Trend Index „gezwitschert“. vorgestellt. Unter dem Titel „Work Is Just Work. Are We Doing It Wrong?“ stellt Microsoft die Ergebnisse seiner weltweiten Umfragedaten vor und gibt samt Handlungstipps für die Chefetagen.

Im Studientext gibt es klare Ansagen. Es sei ein „Produktivitätstheater“ entstanden, in dem Remote-Angestellte mit inhaltsleeren Meetings beschäftigt erscheinen wollen, nicht aber an effizienter Arbeit interessiert seien. Viele Arbeitgeber und Chefs litten an Produktivitätsparanoia und gefährdeten den langfristigen Erfolg eines hybriden Arbeitszeit- und platzmodells.

Doch auch bei den Arbeitgebern herrscht aktuell Uneinigkeit. Angesichts der Energiekrise beordern die einen ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ins Homeoffice. Die anderen steigern den Druck auf Arbeitnehmerinnen und -nehmer, locken mit „Leckerlis“ und holen in letzter Konsequenz die Keule heraus. Tom Fishburne bringt es in seinem Comic wieder einmal auf den Punkt.

Bei vielen IT-Verantwortlichen ist Microsoft – wie auch einige andere Anbieter wie beispielsweise die SAP – angesichts kräftiger Preiserhöhungen derzeit nicht gut gelitten. Aber die Unternehmen haben keine wirklich gute Chance, von den Microsoft-Tools weg zu kommen. Eine Kombination von Gewohnheit und Trägheit bei den Anwenderinnen und Anwendern – „ich liebe mein Excel und meine Excel-Makros“ – über mehr oder wenigere clevere Bindung der Unternehmen durch Microsoft und (lange Jahre) seine Partner haben zu einem Quasi-Monopol geführt, in dem sich nur mehr oder weniger kleine „gallische Dörfer“ gegen die Dominanz wehren. Die Aufregung um die Preiserhöhung wird schnell verpufft sein.

Wer einmal in die Geschichte von Microsoft blicken will, dem sei der Beitrag von Marcus K. Reif und dessen Hinweis auf den Beitrag von Kurt Eichwald über Microsofts verlorene Dekade empfohlen. Nicht immer wurden die richtigen Entscheidungen zum richtigen Zeitpunkt getroffen.

Auch bei SAP beschweren sich die Anwenderunternehmen über Preiserhöhungen. Doch noch immer war und ist SAP der einzige deutsche IT-Vorzeigekonzern. Doch das Unternehmen ist in der Krise und Peter M. Färbinger bringt es immer wieder mit scharfer Feder auf den Punkt.

Der Konzern erscheint eingefroren, bewegungslos und starr. Niemand tut wirklich etwas. Nichts Bedeutsames, Strategisches und Visionäres passiert. …
Die SAP-Bestandskunden werden SAP-Bestandskunden bleiben, aber das Nichtstun von SAP und einigen Partnern wird sie zwingen, den Anteil an SAP-basierten Lösungen zu reduzieren – zum Vorteil von ServiceNow, Salesforce, Workday, Oracle, Microsoft, Google, IBM und AWS. Von den Rändern her wird das SAP-Hoheitsgebiet ausgehöhlt.

Nichtstun ist keine Option – E-3 Magazin

Von der großen Welt der IT jetzt zu den Technologien, mit denen wir als private Anwenderinnen und Anwender zu tun haben. BMW will bei seinem nächsten Sprachassistenten auf Amazon Alexa setzen. Ich fahre ja gerade einen kleinen BMW – und bin als langjähriger Audi-Fahrer sehr angetan -, aber ob ich wirklich Alexa nutzen will? Zumindest möchte ich wissen, was mit meinen Daten passiert. Ich will mir ja nicht den Roomba auf vier Rädern anschaffen.

Mit Gerhard Schröder und Lars Basche habe ich vor kurzem in #9vor9 über das Metaverse gesprochen. Augmented und Virtual Reality gesprochen. Dabei habe ich auch Museen als Anwendungsfall ins Gespräch gebracht – mit einer großen Skepsis – und siehe da, Meta hat diese Video veröffentlicht, das Jörg Schieb kommentiert.

So von wegen Metaverse: Vielleicht werden wir ja auch bald mit Hologrammen telefonieren, berichtet der Spiegel online. Ist das denn nun Augmented oder schon Virtual Reality. Eigentlich egal.

Artikel zu Microsoft – Heute und damals – Eine „Literaturliste“

Einige meiner Artikel zum Thema Microsoft:

Bild von WikimediaImages auf Pixabay

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