The text "GenAI" on a billboard in front of Apple Park in Cupertino with lightning and thunder over the building

Cupertino. Ihr habt ein Problem

Vom iPhone-Moment wird ja oft und gerne gesprochen. Immer wenn eine technische Innovation (anscheinend) besonderer Natur da ist, wird der Vergleich bemüht – manchmal auch sehr bemüht. Dieser Tage hat Sascha Pallenberg anläßlich seiner Tests des Google Pixel 8 und des Google Pixel 8 Pro von einem solchen Moment gesprochen.

iPhone-Moment durch das Google Pixel 8 Smartphone?

Warum? Verarbeitung, Kamera und die KI-Funktionen der Google Smartphones haben ihn aus den Socken gehauen. Sascha hebt in seinem Beitrag die beeindruckende Bandbreite an praktischen KI-Assistenzfunktionen hervor, die Google seinen Nutzern bietet. Angefangen von der Bildbearbeitung bis hin zur Übersetzung und Vorlesefunktion von Webseiten, decke das Unternehmen eine breite Palette von praxistauglichen Anwendungsszenarien ab.

Palle betont, dass es sich hierbei nicht um bloße Spielereien handelt, sondern um Features, die im täglichen Gebrauch einen echten Mehrwert bieten. Mountain View sei mit seinem „AI-first“-Ansatz der Konkurrenz mindestens zwei Jahre voraus. Die Google Pixel 8-Reihe habe das Zeug dazu eingeschworene iPhone-Enthusiasten zum Wechsel zu bewegen.

Da fühle ich mich als zufriedener Nutzer eines iPhone 13 Pro und als jemand, dessen „Maschinenpark“ vom Macbook Air bis zu den smarten Thermostaten „powered by Apple“ ist, natürlich angesprochen.

Apple bei der Aufholjagd

In der Tat hat Cupertino wohl den KI-Zug größtenteils verschlafen und investiert nun eine Milliarde Dollar pro Jahr, um nicht den Anschluss zu verpassen. Zwar hat Apple bereits ein eigenes Sprachmodell namens Ajax entwickelt, aber der Vorsprung von OpenAI ist wohl beachtlich. Der Zeitvorsprung von OpenAI lasse sich auch mit viel Geld so schnell nicht aufholen, kommentiert die FAZ.

Ein funktionierendes, gutes Large Language Model könnte gerade der doch ziemlich dumme Sprachassistent Siri sehr gut gebrauchen, von dem ich immer wieder enttäuscht bin. Und das liegt nicht nur an meiner hessischen Sprachfärbung … Die schlauere Version der Sprachassistenz soll bereits 2024 veröffentlicht werden, wohl mit iOS 18 und iPadOS 18, orakelt Johannes Domke auf Sir Apfelot. Schauen wir mal.

Künstliche Intelligenz besonders für das iPhone (aber nicht nur)

Doch natürlich geht es nicht nur um Siri. Generative AI kommt unterdessen auf vielen Gebieten von der Generierung von Texten über Audio-, Bild- und Videobearbeitung bis hin den Office-Anwendungen von Microsoft und Google zum Einsatz. Apple hat in der Tat derzeit ein Problem und steht unter Zeitdruck.

Cupertino hat in der Tat derzeit ein Problem, denn generative KI spielt für die Zukunft der IT und auch auf dem „Apple Home Ground“ eine entscheidende Rolle. Hardware-first reicht nicht mehr. Cupertino kann es sich insbesondere nicht leisten, dass Google mit seinen Smartphones und Devices iPhone (und Watch) funktional überholt. Apple ist verdammt dazu, den „AI-first“-Ansatz erfolgreich zu kontern. Dazu ist man viel zu abhängig von diesen Umsätzen.

Natürlich sind bei der Aufholjagd auch Fragen der IT-Architektur zu entscheiden. Soll oder muss die KI auf den Geräten selbst, in der Cloud oder einem Hybrid-Modell laufen. Mit diesen Entscheidungen einher geht auch die Frage nach Datenschutz und Privatsphäre, einem Bereich, auf dem Apple gerade im Vergleich zu Google und Android bisher immer wieder punkten konnte.

Ich komme aus dem „Walled Garden“ so einfach nicht raus

Es wird spannend sein, die Entwicklung in den kommenden Monaten zu beobachten. Natürlich wünsche ich mir ein intelligenteres Siri und angesprochene Erweiterungen in der Text- und Bildbearbeitung auf den Apple-Geräten, denn ein Wechsel in eine andere IT-Welt, beispielsweise in die von Google, kommt für mich eigentlich nicht in Frage. Dazu bin ich viel zu sehr im „Walled Garden“, dem geschlossenen Ökosystem von Apple gefangen. Mit dem Google Pixel 8 kann ich halt meine Heizungsthermostate einfach nicht steuern.

Randbemerkung: Jeder kann Fotos manipulieren, vom Urlaubsfoto bis zu Fake News

Zum Abschluss eine Randbemerkung, für mich aber ein wichtiger Aspekt. In den vergangenen Tagen haben nicht nur Lars und ich über Fake News, Hate Speech, manipulierte Bilder und Videos geschrieben und diskutiert. Die Möglichkeit, Fotos zu verändern ist auf dem Smartphone angekommen. Jeder kann mal schnell jemanden aus einem Bild zu entfernen oder andere Aspekte zu ändern. Das, was bei privaten Urlaubsbildern vielleicht Spaß macht, kann in anderem Kontext benutzt werden, um Fake News zu erzeugen. Das gleiche gilt für Videos und Audio. Dessen müssen wir uns gegenwärtig sein. Technische Möglichkeiten wurden und werden missbraucht. Das erleben wir gerade hautnah.

Das, was privat Spaß macht, Fotos und Videos mit Werkzeugen wie dem Magic Editor zu verschlimmbessern, kann und wird auch von Spinnern genutzt, um Fake News zu produzieren. Mit Smartphones wie dem Pixel 8 kann das jeder tun. Entsprechende Programme gibt es auch für das iPhone.

Das Titelbild wurde von Ideogram.ai mit diesem Prompt erstellt: The text „GenAI“ on a billboard in front of Apple Park in Cupertino with lightning and thunder over the building

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