KI, Chatbots und der neue Zweikampf bei den Suchmaschinen #9vor9

Microsoft Bing bedroht Google. Ein solcher Satz wäre wohl noch vor einem Jahr völlig absurd gewesen. Doch wir leben in seltsamen Zeiten. Die Veröffentlichung der generativen KI ChatGPT und all dem, was danach passiert ist, haben die Lage anscheinend grundsätzlich geändert. Vorläufiger Höhepunkt waren die Ankündigungen der beiden Unternehmen: Während viele die neue Bing-Suche mit integriertem ChatGPT entweder feiern oder zumindest interessiert bis wohlwollend diskutieren, verliert Google bzw. Alphabet nach der Ankündigung mal eben 10 Prozent seines Börsenwertes. Worum es bei den Ankündigungen geht, ob das neue Bing wirklich der iPhone-Moment für Microsoft ist, und was das für Medien und uns alle bedeutet, darüber sprechen wir in dieser Ausgabe. 

Bei aller Euphorie herrscht jedoch bei vielen eine gesunde Skepsis, denn die Suchmaschinen und Chatbots, ob ChatGPT, Bard oder You.com, liefern derzeit noch zu viele Fehler. Fakten sind einfach falsch oder aber es werden wilde Interpretationen vorgenommen. Momentan sind die Tools einfach noch nicht vertrauenswürdig, wie ich ja auch schon an anderer Stelle ausgeführt habe.

Doch die Erweiterung der Suchmaschinen mit Chatbots und künstlicher Intelligenz strahlt auch in andere Bereiche aus. Die Verlage bangen, dass die Anwenderinnen und Anwender gar nicht mehr auf ihre Seiten gehen und nur noch die von der KI erstellte Zusammenfassung auf der Suchseite lesen. Erste Forderungen nach Lizenzgebühren, die Google und Microsoft zahlen sollen, wenn sie redaktionelle Inhalte verwenden, werden bereits gestellt.

Wer einen ersten Eindruck davon bekommen will, wie Suche künftig aussehen könnte, kann übrigens die Chrome-Extension von ChatGPT im Google Chrome-Browser installieren und nutzen. Wie auf dem Screenshot zu sehen ist, liefert ChatGPT dann rechts eine Zusammenfassung.

Chrome-Browser mit der ChatGPT-Extension

Übrigens erstellt Google in der Suche schon jetzt auch ohne KI eine Zusammenfassung oder “Featured Snippet” genannt, die eine kurze Antwort auf die Suchanfrage des Benutzers bietet. Diese Zusammenfassung sehr ihr auf dem Screenshot in einem separaten Abschnitt oben auf der Suchergebnisseite. Auch diese Zusammenfassung führt natürlich dazu, dass Anwenderinnen und Anwender gar nicht mehr auf andere Seiten gehen.

Episode 109 – Über Künstliche Intelligenz in Journalismus, PR und Marketing – Die Digitalthemen der Woche

Vor paar Tagen hat Open AI das neue GPT-4 veröffentlicht, was mittlerweile auch Teil des kostenpflichtigen CHatGPT Plus ist. Wir sprechen bei 9vor9 darüber, was Künstliche Intelligenz an Potenzialen und Herausforderungen für Journalismus, Agenturleben und Marketing mit sich bringt. Wir besprechen dies anhand der folgenden Fragen: Welche Vorteile hat ChatGPT im Journalismus, beispielsweise bei der Erstellung von automatisierten Nachrichtenartikeln? Inwieweit kann ChatGPT im Agenturleben nützlich sein, z. B. bei der Erstellung von Texten für Websites oder Social-Media-Plattformen? Kann ChatGPT als Marketing-Tool eingesetzt werden, um z.B. personalisierte(!?) Werbebotschaften zu erstellen oder den Kundenkontakt zu verbessern? Welche Grenzen gibt es bei der Verwendung von ChatGPT in Bezug auf ethische Überlegungen und Datenschutz? Wie verändert die Nutzung von ChatGPT in Journalismus, Agenturleben und Marketing die zukünftige Arbeitswelt und welche Auswirkungen hat dies auf die Rolle von Textern und Redakteuren? Viel Spaß beim Hören. (Hinweis: Teil dieser Beschreibung wurden mit Hilfe von ChatGPT verfasst. Die Stimmen, die Ihr im Podcast hört, sind 100% Stefan und Lars)
  1. Episode 109 – Über Künstliche Intelligenz in Journalismus, PR und Marketing
  2. Episode 108: Über den Digital-Index der Initiative D21
  3. Episode 107: Über den neuen Zweikampf bei den Suchmaschinen
  4. Episode 106 – Über die persönliche Energiewende
  5. Episode 105 – Über Ausfälle von Cloud-Diensten
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