
Wenn ich in Richtung USA schaue, geht die schlechte Laune einfach nicht weg. Besonders schlecht war sie, nachdem ich den Zeit-Podcast „Ok America?“ über „Trumps Fanboy-Kabinett“ vom 21. November gehört habe. Es ist noch immer ein Gruselkabinett, auch wenn Matt Gaetz, einer der Gruselgestalten, zurückgezogen hat oder zurückziehen musste. Rieke Havertz bringt es auf den Punkt: „Ich glaube, dass ein ganz wesentliches Merkmal der Trump-Regierung tatsächlich Inkompetenz und dann aber Inkompetenz kombiniert mit Rohheit, mit vulgären Reden, mit Macho-Gehabe, mit diesem ganzen groben Auftreten sein wird.“
Es wird schon nicht so schlimm …
Die Naivität vieler deutscher Beobachter gegenüber einer möglichen zweiten Trump-Präsidentschaft ist alarmierend. Die Annahme, es würde schon nicht so schlimm werden, ignoriert alle Warnsignale. In ein ähnliches Horn stößt Albrecht von Lucke in den immer wieder empfehlenswerten Blättern für deutsch und internationale Politik:
„Trump verfügt medial über eine Machtfülle wie noch kein US-Präsident. Die Zusammenarbeit mit seinem Bruder im Geiste, Elon Musk, könnte die Orwellsche Vorstellung eines Wahrheitsministeriums alt aussehen lassen. X beinhaltet als digitales Netzwerk von globaler Reichweite und ausgestattet mit den zunehmenden KI- Möglichkeiten der Künstlichen Intelligenz die wohl gefährlichsten Instrumente von Fälschung und Manipulation in der Geschichte.“
Gut, wir sollten die Bedeutung von X nicht überschätzen. Trotzdem ist es beängstigend. Ich muss an die McCarthy-Ära und noch Schlimmeres denken. Es ist erschütternd und bereitet angesichts der kommenden vier Jahre Sorgen.
Hier im Blog findet man sehr viele Beiträge und auch Folgen von #9vor9 zum Thema Home Office, ein Thema, das mich sehr bewegt hat. Da sind mir natürlich die Berichte aus den USA über die Pläne des Duos Elon Musk und Vivek Ramaswamy, der Chefs des neuen „Department of Government Efficiency” (DOGE), ins Auge gefallen. Bundesbedienstete sollen künftig kein Home Office mehr machen dürfen und fünf Tage die Woche ins Büro kommen. Musk und Ramaswamy rechnen mit „einer Welle von freiwilligen Kündigungen“ – und begrüßen das ausdrücklich. Steuerzahler sollen nicht fürs „Zuhause-Privileg“ zahlen, berichtet beispielsweise das Handelsblatt.
Linke Socke über SPD frustriert
Mein Ex-Chef bei der MIS in Darmstadt hat mich mal als linke Socke bezeichnet. Dabei hatte der rote Erik eine schwarze Seele, war und ist wahrscheinlich noch Mitglied der CDU. Wir haben uns also öfter gekappelt. Und ja, ich gebe zu, dass ich lange Jahre Sympathie für die SPD hegte. Jetzt gerade schüttele ich jedoch nur noch den Kopf, wie sich die Partei selbst zerlegt.
Gut, ich kenne Boris Pistorius und seine Ansichten nicht gut genug, und er wurde schon sehr medial „gehyped“. Wie man aber mit Olaf Scholz als Kanzlerkandidaten in den Wahlkampf gehen kann, ist mir vollkommen unverständlich. Mit ihm gelingt es ja kaum, die SPD-Mitglieder zum Plakatekleben zu motivieren. Wer soll ihn denn dann noch wählen? Ein Stimmengeschenk an die Grünen rund um Habeck. Viel schlimmer: die Inthronisierung von Friedrich Merz.
Der Mann, der bei Bild …
Durch Herbert Prantls Blick vom 17. November bin ich darauf aufmerksam geworden, dass Günter Wallraff den Otto-Brenner-Journalistenpreis bekommen hat. Prantl hat die Laudatio gehalten. Irgendwo hinter mir im Regal steht das Buch „Der Aufmacher. Der Mann, der bei „Bild“ Hans Esser war„. Als Hans Esser deckte Wallraff bei der Bild-Zeitung systematische Manipulationen auf. Das Buch von 1977 war ein wesentlicher Grund, warum ich Journalist werden wollte. Leider hat sich bei Bild und Springer nicht so sehr viel geändert. Wallraff hat natürlich noch viele andere Recherchen und Publikationen durchgeführt. Er ist der „verdeckte Ermittler“ des deutschen Journalismus.
Wer soll das bezahlen …
Diese Woche habe ich noch einen Schock anderer Art erlitten. Ok, eigentlich habe ich mit dem Schock gerechnet. Ich habe mir bei einem hiesigen VW-Händler ein Angebot über einen VW ID.3 machen lassen. Gut, ich habe die Version mit der größten Reichweite genommen, aber trotzdem: Neuwagenpreis über 50.000 €, eine Leasingrate an die 600 €. Damit hat sich das Thema erledigt. Ich werde mich wohl nach einem Gebrauchten umsehen und nach ersten Recherchen gibt es da schon eine gute Auswahl. Ich glaube übrigens nicht, dass der Gebrauchtwagenmarkt für E-Autos tot ist.


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