Super-Apps als Zukunftstrend – aber bitte erhöhte Obacht #9vor9

Leider hat es diesmal wegen viel Arbeit im Job und anschließender Krankheit etwas gedauert, bis ich unsere -Folge zum Thema Super-Apps auch hier im Blog live stellen kann. Das Thema ist aber ja noch brandaktuell und wird von einigen Analysten wie Gartner als ein Trend der kommenden Jahre gesehen. Wir haben ja auch vernehmen dürfen, dass Elon Murks davon träumt, Twitter zu einer Super-App à la WeChat auszubauen. Hier unser Gespräch auf YouTube:

Doch nochmals Butter bei die Fische: Was sind eigentlich SuperApps:

Super-Apps können mehrere Anwendungen für Kunden oder Mitarbeiter konsolidieren und ersetzen sowie ein kompatibles Unternehmens-Ökosystem unterstützen.

Eine Super-App ist wie ein Schweizer Taschenmesser – mit einer Reihe von Komponententools (Mini-Apps), die der Nutzer je nach Bedarf verwenden und entfernen kann. Super-Apps liegen im Trend, weil die Nutzer, vor allem die jüngere Generation, die im Zeitalter der Smartphones geboren wurde, mobile Erfahrungen verlangen, die leistungsstark und einfach zu bedienen sind.

Gartner: Was ist eine Super-App?

Super-Apps widersprechen so eigentlich dem Designprinzip, das Apple vor Jahren vertreten hat. In meiner Zeit bei IBM war ich ja auch in die damalige Zusammenarbeit zwischen Apple und IBM involviert und damals postulierte Apple, dass eine App genau einen Bereich, eine Funktion abdecken solle und das möglichst komfortabel und einfach. Super-Apps dagegen decken wie oben beschrieben vielfältige Funktionen ab.

Das viel zitierte WeChat bietet neben der Möglichkeit, Textnachrichten, Sprachnachrichten und Videoanrufe zu versenden, soziale Netzwerkfunktionen ähnlich wie Facebook, eine mobile Zahlungsplattform ähnlich wie PayPal und sogar eine Funktion zum Buchen von Taxis und zum Bestellen von Essen. Alle Funktionen werden gebündelt – und auch alle Daten werden gebündelt und gesammelt. WeChat hat sie sich mit über eine Milliarde Benutzerinnen und Benutzer zu einem unverzichtbaren Bestandteil des chinesischen Alltags entwickelt. Jedoch gibt es wohl berechtigte Bedenken bezüglich der Datenschutz- und Überwachungspraktiken von WeChat und der Einflussnahme des chinesischen Staates.

Solche Bedenken können auch auf kommende Super-Apps, die in westlichen Staaten entwickelt werden, gespiegelt werden. Nicht umsonst wurden die Datensammelpraktiken von Meta/Facebook nicht ums sonst angeprangert under Konzern jetzt mit einer Milliardenstrafe durch die EU bzw. die irische Datenschutzbehörde belegt. Es gilt also, solche Super-Apps auf jeden Fall mit Vorsicht zu betrachten und sie ausgiebig auf ihren Datenschutz zu prüfen. Beim Gedanken an eine Super-App, die Elon Musk kontrollieren könnte, wird mir zumindest unwohl.

Comments

Kommentar verfassen

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..

Regelmäßig informiert bleiben?
StefanPfeiffer.Blog

Jetzt abonnieren, um informiert zu bleiben und alle Beiträge im Zugriff zu haben.

Fortfahren