Create a painting with a male reader who reads the newspaper FAZ, a journalist who writes about Donald Trump, a femalereader who reads a book by Karl May, a viewer who watches science fiction movies and a woman who composes e-mail messages with Gmail.

Bunte Wochenschau u.a. mit klarer Kante in den USA, Kritik an der FAZ und Winnetou

Wochenschau links breit

Meine Frau ist bei uns die Gärtnerin und hat doch in der vorherigen Wochenschau glatt meinen Hinweis auf den mähfreien Mai überlesen. Grund dafür: Ich würde in der Wochenschau so viele Themen auf einmal abhandeln. Stimmt manchmal. Und auch diesmal wird wieder wild gemischt, von Donald Trump bis Karl May.

Klare Kante gegen Trump

Erwähnen möchte ich auf jeden Chris Quinn, den Herausgeber von Cleveland.com, der trotz der Gefahr viele Leserinnen und Leser zu erzürnen und zu verlieren, klar Stellung nimmt. Hier eine Übersetzung einiger Passagen seine Beitrags. In englischer Sprache klingt es fast noch griffiger:

Die Wahrheit ist, dass Donald Trump mit seinem falschen Versuch, die Präsidentschaft zu behalten, das Vertrauen in unsere Wahlen untergraben hat. Er hat einen Aufstand ausgelöst, um unsere Regierung zu stürzen und sich selbst an der Macht zu halten. Kein Präsident in unserer Geschichte hat Schlimmeres getan.

Das ist nicht subjektiv. Wir alle haben es gesehen. … Trauen Sie Ihren Augen. Trump hat am 6. Januar die größte Bedrohung für unser Regierungssystem seit dem Bürgerkrieg eingeleitet. Sie wissen das. Sie haben es gesehen.

Die Fakten, die Trump betreffen, sind kristallklar, und als Nachrichtenleute können wir nicht so tun, als ob es anders wäre, so unpopulär das bei einem Teil unserer Leser auch sein mag. Es gibt keine zwei Seiten der Fakten. Leute, die behaupten, die Erde sei flach, bekommen keinen Platz auf unseren Plattformen. Wenn sie das beleidigt, dann ist das eben so.

FAZ: Wie weit rechte Positionen wollen die Herausgeber zulassen?

Eine solche klare Meinung und Haltung sollte auch die FAZ beziehen. Dort hat der erzkonservative Innenpolitik-Chef Jasper von Altenbockum eine Koalition mit der AfD in ostdeutschen Ländern empfohlen. Thomas Hanke, früherer Korrespondent beim Handelsblatt, hat das in einem Beitrag auf LinkedIn deutlich angeprangert:

Seit ein paar Monaten fährt die FAZ, genauer gesagt ihre innenpolitische Redaktion, eine Kampagne zur Verharmlosung der AfD. Die rechtsextreme Partei wurde als Ausdruck der Empörung breitester Schichten des deutschen Volkes über eine angeblich völlig gescheiterte Migrationspolitik und Überforderung durch Klimaschutz dargestellt.

FAZ empfiehlt Koalition mit AfD, Thomas Hanke

Jasper von Altenbockum stellt der AfD einen Persilschein aus und ignoriert oder toleriert ganz offensichtlich für alle deutlich sichtbaren rechtsextremen und antidemokratischen Positionen der AfD.

Interessant ist die Frage, ob die ganze FAZ-Redaktion hinter diesem Kurs steht, die AfD hof- und bündnisfähig zu machen. Schließlich ist er an Perfidie kaum zu überbieten, fordert Altenbockum doch nicht von der AfD, auf ihre rechtsextremen Bestrebungen zu verzichten, sondern von den Demokraten, den Neonazis zur Macht zu verhelfen.

FAZ empfiehlt Koalition mit AfD, Thomas Hanke

Ich hoffe und glaube doch sehr stark, dass eben nicht die ganze Redaktion der FAZ hinter diesen Positionen stehen. Klar ist jedoch, dass es eine Gruppe rund um Altenbockum gibt, die nur zu oft mit ihren Beiträgen mein Blut in Wallung bringen und mich oft vor die Frage stellen, ob ich mein Abonnement der FAZ nicht kündigen sollte. Auch Rainer Hank in seiner ganz eigenen Welt gehört dazu.

Bisher bin ich geblieben. Nicht nur, weil ich bei der FAZ in der Hellerhofstraße einige Monate das journalistische Handwerk lernen durfte. Vor allem, weil ich noch immer viele gut geschriebene, gut recherchierte wertvolle Beiträge und die aktuellen Nachrichten in der FAZ finde. Allerdings ist die Frankfurter Allgemeine jetzt an einem Punkt angekommen, wo sich die Herausgeber überlegen müssen, wie weit rechte Positionen sie zulassen wollen. Jasper von Altenbockum hat eine Grenze überschritten. Kluge Köpfe tolerieren keine AfD, koalieren nicht mit ihr, sie bekämpfen sie!

Inakzeptabel finde ich aber auch Postings auf Mastodon wie „Faschistische Arschloch-Zeitung“. Das ist genau der Ton und die Art und Weise, wie man sich nicht auseinandersetzen sollte und passt in unsere heutige Zeit, wo sich so oft im Ton vergriffen und gefühlt nur noch polarisiert wird.

Viele Tschakka-Postings, wenige wertvolle Beiträge auf LinkedIn

Aufmerksam geworden bin ich auf die Äußerungen von Altenbockum durch einen lesenswerten Beitrag des Kolumnisten Thomas Koch in der Wirtschaftswoche, der dort in seiner Kolumne der Frage nachgeht, ob 2024 der Tipping-Point für die Demokratie in Deutschland wird. Sehr lesenswert, nicht nur die Bemerkungen zur FAZ, auch der Abschnitt mit dem Titel „Sie lesen keine Zeitung, schauen keine Tagesschau“. Das Thema hatten wir ja vor kurzem bei #9vor9.

Thomas Hanke hat auf LinkedIn einen inhaltlich hochwertigen Artikel geschrieben, der zur Auseinandersetzung einlädt. Leider ist das jedoch meiner Beobachtung nach die Ausnahme. Die LinkedIn-Timeline wird meiner Wahrnehmung nach von „Tschakka-wir-sind-die-Größten“-Beiträgen und Selbstbeweihräucherungen mit bunten Bildchen dominiert. Und dahinter stehen nur allzu oft sogenannte Social-Media-Experten in Unternehmen und sogenannte Berater. Die Likes für diese „Artikel“ kommen zu 99 Prozent aus der eigenen Unternehmensblase. Wirklich Reichweite erzielt man nicht, geschweige denn man baut ein Expertenprofil auf oder weckt das Interesse potenzieller Kunden. Kein Wunder, dass ein Volker Weber von einem Netzwerk für Business-Kasper spricht.

Einer der vor einer solchen Tschakka-Mentalität warnt, ist Klaus Eck. Wir sind

Bleibe lieber bei Deiner ContentCreation authentisch. Konzentriere Dich darauf, Inhalte zu erstellen, die wirklich Deiner Expertise entsprechen und Deine Interessen widerspiegeln. Authentizität kommt beim Publikum an

Klaus Eck auf LinkedIn

Auch ich diskutiere gefühlte Jahrzehnte, dass man mit Postings auf LinkedIn einen Mehrwert generieren soll, dass es um Informationsvermittlung und auch Meinung geht und man so sein Profil und das seiner Firma schärfen kann. Leider vergeblich. Um so mehr freut es dann, ab und an interessante Beiträge auf LinkedIn zu finden.

„Big Fedi“: Threads kommuniziert ins Fediverse

Von LinkedIn ab ins Fediverse. Einen interessanten, ausgewogenen Beitrag hat Matthias Pfefferle geschrieben. Er beschäftigt sich damit, dass sich Meta in Threads gegenüber dem Fediverse öffnet, was viele „Alte“ dort verschreckt

Ich freue mich, dass Meta diesen Schritt geht und ich zukünftig vielleicht all meine Freunde im Fediverse Social Web treffen kann, ohne dafür einen Threads, Facebook oder Instagram Account zu benötigen, ich respektiere aber auch jeden, der anderer Meinung ist und das Netzwerk (aus guten und nachvollziehbaren Gründen) blockiert.

Quelle: metaverse – notizBlog

Wie Matthias bin ich für eine Öffnung des Fediverse, trotz der Gefahr von Social Spam und anderen Risiken. Um dem zu begegnen, müssen Mechanismen geschaffen werden. Doch wir brauchen „Big Fedi“ als dezentrale Struktur, um nicht von wenigen Konzernen abhängig sein. Wir brauchen wirkliche Austauschnetzwerke. Ich ziehe immer wieder das Beispiel E-Mail-Austausch heran, wo verschiedene Anbieter und Systeme jederzeit miteinander kommunizieren können – und Anti-Spam-Filter und andere Schutzmechanismen gegen Missbrauch geschaffen wurden.

Gmail ist 20 Jahre alt

Apropos E-Mail: GMail von Google ist am 01. April 20 Jahre alt geworden. Nein, es ist kein Aprilscherz, wie ich zuerst vermutet habe. Jahrelang wurde meine primäre private E-Mail-Adresse bei Google gehostet, die Oberfläche von Gmail habe ich allerdings nur sehr selten genutzt. Thomas Gigold hat mich in seinem Blog auf das Jubiläum aufmerksam gemacht. Neu erfunden habe sich GMail seitdem nicht, doch sei GMail auch nach 20 Jahren ohne große Weiterentwicklung noch immer der schlichtweg beste E-Maildienst da draußen. Ich bin unterdessen aus denkbaren Gründen auf Mailbox.org umgezogen. Gmail läuft nur noch als Zweitadresse.

Wertvolles aus verschiedenen Blogs

Apropos über Blog aufmerksam geworden. Vor einigen Wochen haben Lars und ich uns über Bloggen und die Blogosphäre unterhalten. Das hatte den netten Nebeneffekt, dass einige Bloggerinnen und Blogger kommentiert haben, ich im Gegenzug in deren Blog und wo vorhanden Blogroll geschaut habe. So sind in meinem RSS Reader einige weitere Blogs gelandet, die mich interessierende Themen covern.

Keine Winnetou mehr im öffentlichen-rechtlichen Fernsehen?

Durch die Diskussion bin ich auch auf Horst Schulte und dessen Beitrag zu den Winnetou-Verfilmungen aufmerksam geworden, die von verschiedenen Seiten in der Kritik stehen. Horst fasst die verschiedenen „Bedenkentragenden“ sehr gut zusammen. Bei der Diskussion schüttele ich den Kopf, weil wie bei so vielen Themen aus meiner Sicht über das Ziel hinaus geschossen wird.

Ich habe als Kind mit Begeisterung die Filme mit Pierre Brice, Lex Barker, Götz George, Mario Adorf, Uschi Glas, Ralf Wolter oder Chris Howland gesehen. Ihr merkt, etwas Nostalgie schwingt mit. Waren es kulturelle Hocherlebnisse? War es Weiterbildung? Wurden die Apachen historisch korrekt dargestellt? Nein, aber es hat mich einfach gut unterhalten.

Auch habe ich fast alle Bücher von Karl May gelesen. Eine nahezu vollständige Sammlung steht noch in der hinteren Reihe in einem Bücherregal. Und an was erinnere ich mich besonders bei den Büchern? Karl May hat viel mehr als Winnetou geschrieben. Er taucht in den Orient ab, schreibt über die Buren in Südafrika, über Mexiko und Südamerika, Ozeanien, Bismarck und Preussen und vieles mehr. Jenseits der bunten Geschichten ist mir aber auch als Kind und Jugendlicher sehr schnell klar geworden, wie viele Vorurteile und Klischees Karl May transportiert hat. Die guten Deutschen versus den Franzmänner und den Geschäfte machenden Yankees, die guten Christen versus den Muselmanen, die bösen Armenier und viele, vieles mehr. Und sicher tropft auch Antisemitismus aus vielen Büchern.

Doch was ist geblieben? Über Sam Hawkins habe ich gelacht, die Vorurteile und Aburteilungen haben mich abgeschreckt. Und ich bin nicht zum Antisemiten geworden. Ja, es gibt keine einfache Antwort. Jedoch geht mir diese Verurteilung, das verbieten wollen, eine Über-Polictical-Correctness – die wir auch bei vielen anderen Themen sehen – ziemlich auf den Senkel. Ein bisschen mehr Gehirn einschalten und gelassener bleiben würde vielen gut tun, finde ich.

Dune 2, Serien- und Filmtipps

Auch cineastisch haben mir die Blogs „etwas gebracht“: Chris Buggisch hat mich motiviert, Dune Teil 2 zu sehen. Ich kenne die alten Verfilmungen, habe die Bücher gelesen und bin auf den neuen Film gespannt. Über einen Tröt von Henning Uhle bin ich auf den Moviescape.Blog aufmerksam geworden, den ich jetzt als Nachschlagewerk nicht nur für Fantasy- und Science Fiction-Filme nutze und natürlich abonniert habe. Ich denke, ich werde jetzt hier ab und an Blogs empfehlen, von Wein über Digitales zu Reisen bis zu Film und „Lidderadur“. Und vielleicht sammele ich mich interessierende Blogs doch wieder in einer kleinen Blogroll?

Das Titelbild wurde erneut von Ideogram.ai nach dem Prompt Create a painting with a male reader who reads the newspaper FAZ, a journalist who writes about Donald Trump, a femaler eader who reads a book by Karl May, a viewer who watches science fiction movies and a woman who composes e-mail messages with Gmail erstellt.

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